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Fastnachtlicher Frohsinn vor rekordverdächtiger Kulisse
Prächtige Stimmung beim Odenheimer Rosenmontagsumzug
Der Odenheimer Rosenmontagsumzug entpuppte sich heuer einmal mehr als Faschingsspektakel der absoluten Extraklasse. 55 Fußgruppen und Motivwagen verwandelten die Zugstrecke durch das Ortszentrum für Stunden in ein närrisches Tollhaus. Ausgelassen und fröhlich gefeiert wurde der Karneval dabei nicht nur von den etlichen hundert knallbunt kostümierten Teilnehmenden, sondern genauso auch von den Zuschauerinnen und Zuschauern, die ebenfalls einfallsreich maskiert in rekordverdächtiger Anzahl aus der ganzen Region gekommen waren. „Nicht nur dabei sein, sondern mittendrin“ war das Motto der allermeisten im Publikum, die tanzten, schunkelten und mitsangen, was das Zeug hielt.
Schon lange bevor bei der Mehrzweckhalle um 14.11 Uhr der offizielle Startschuss für die funkensprühende Geckenparade der Odenheimer Karnevalsgesellschaft (OKG) gegeben wurde, herrschte entlang des „Nibelungenrings“, der klassischen Zugstrecke durch das Ortszentrum, bereits Partylaune im Quadrat. Und spätestens als Oberzugmarschall Frank Maßfeller hoch auf dem Führungswagen mit stolzgeschwellter Brust den quietschfidelen Gaudiwurm vorbei am Bahnhof den Geisberg hinaufgeführt hatte, wo sich traditionell beim Eiscafé eher das jüngere Publikum trifft, machten Halli und Galli mit Ramba und Zamba gemeinsame Sache.
Endgültig der fastnachtliche Ausnahmezustand herrschte dann nur einige Meter weiter am Stimmungsnest beim Rathaus, wo Thomas Lehmann von der OKG die Umzugsgruppen mit pfiffiger und humorgewürzter Moderation dem Publikum vorstellte.
Sozusagen die „Königsetappe“ für die Teilnehmer des Rosenmontagsumzugs ist alljährlich der Streckenabschnitt zwischen dem Rathaus und der Katzbachbrücke beim Gasthaus „Ochsen“. Dort verfolgen die Zuschauer den Narrentross auf beiden Seiten der Strecke dichtgedrängt in mehreren Reihen und es herrscht stets eine besonders ausgelassene Atmosphäre. Dass das Odenheimer Fastnachtsspektakel ein „Umzug zum Anfassen“ ist, bestätigte sich insbesondere in diesem Wegabschnitt auch heuer wieder auf vielfältigste Weise. Bei herrlichem Wetter genoss man einträchtig die wärmenden Sonnenstrahlen und Groß und Klein im Publikum kamen nicht zu kurz, wenn die Umzugsgruppen ihren teils höherprozentigen flüssigen Proviant oder leckere Süßigkeiten in Mengen großzügig unter die Leute brachten.
Etliche der beim Rosenmontagsumzug vertretenen närrischen Abordnungen hatten ihr Thema in der Weltgeschichte gefunden, so beispielsweise bei der Straßenbande der Peaky Blinders im britischen Birmingham des späten 19. Jahrhunderts, andere in den unterschiedlichsten Märchen und Fantasygeschichten, so dass sich die Kiebitze am Straßenrand nicht zu wundern brauchten, wenn die holde Alice aus dem Wunderland in angeregtem Plausch mit einem muskelbepackten Avenger, einem durstigen Vampir und einer coolen Eiskönigin vorbeiflanierte. Auch die Tierwelt hatte wieder vielfältige Anregungen und Ideen für den Mummenschanz geboten, so dass bei dem fröhlichen Gewusel am Montagnachmittag unter anderem auch singende Kirchenmäuse, fleißige Bienen, flauschige Bären und schnurrende Katzen kräftig mitmischten.
Auch dieses Mal hatte die OKG schon bei der Einteilung der angemeldeten Gruppen ein glückliches Händchen bewiesen und so hielten die geschickt im Tross platzierten Blaskapellen und Guggenmusiken im Verbund mit diversen rollenden Discos Akteure und Publikum stets in beschwingter Bewegung.
Vital wie eh und je zeigten sich auch die Odenheimer Fastnachtstraditionen. Neben den Katzbachzigeunern hatten sich einmal mehr unter anderem auch die „Linsabaich“, die „Flammen der Feuerwehr“, die OKG-Powerfrauen und die Jägermeister der Katzbachbuwa in den Umzugsreigen eingereiht und verdienten sich ebenso wie die Steampunker vom Partybunga jeweils einen Sonderapplaus des Publikums.
Einen ganz außergewöhnlichen Augenschmaus boten wie alljährlich die zahlreichen Garden der gastgebenden Karnevalsgesellschaft, die bei ihrem Erscheinen mit ihren perfekt aufeinander abgestimmten Kostümen die Kulisse im Nu in die Odenheimer Faschingsfarben orange und blau tauchten und den Komiteedampfer der OKG mit Präsident Matthäus Wollfarth und seinen Elferräten an Bord stilgerecht um den Nibelungenring herum eskortierte.
Nach Ende der Großveranstaltung feierten Umzugsgruppen und Zuschauer noch lange einträchtig weiter.
Stadtverwaltung, Polizei, Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz sowie die eingesetzten Security-Kräfte sorgten für einen geordneten Rahmen des närrischen Gaudiums und achteten dabei insbesondere auf die Belange des Jugendschutzes. Mit das größte Kunststück vollbrachten zuallerletzt die Mitarbeiter des Bauhofs, die bergeweise Plastikmüll und sonstigen Abfall ruckzuck verschwinden ließen.
br.