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Neunjähriger Weg zum Abitur soll weiter erhalten bleibenicon.crdate21.12.2022
Östringen beantragt Verlängerung des Schulversuchs
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Östringen beantragt Verlängerung des Schulversuchs
Östringen beantragt Verlängerung des Schulversuchs
Am Östringer Leibniz-Gymnasium sollen die Schülerinnen und Schüler auch zukünftig mit einem auf neun Jahre angelegten Unterrichtskonzept auf die allgemeine Hochschulreife vorbereitet werden können. Im Rahmen eines vom Kultusministerium ausgeschriebenen Schulversuchs haben die Eltern an der Östringer Bildungseinrichtung seit dem Schuljahr 2013/2014 die Möglichkeit, ihren Kids im Sinne einer Alternative zum landesweit üblichen achtjährigen Modell für den Weg zum Abitur ein Jahr länger Zeit zu geben.
Der sogenannte G9-Modus hatte vor mittlerweile fast zehn Jahren in Östringen auf Anhieb sehr großen Anklang gefunden und die Nachfrage der Erziehungsberechtigten nach G8 schwand sehr schnell. „Schon im dritten Jahr nach der Einführung wurden daher in der Jahrgangsstufe 5 nur noch G9-Klassen gebildet“, berichtete jetzt Oberstudiendirektorin Ulrike Sauer-Ege bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats, der nun über die Antragstellung für eine nochmalige Verlängerung des Schulversuchs zu entscheiden hatte. Wie die Schulleiterin darlegte, gebe es mittlerweile an ihrer Bildungseinrichtung überhaupt keine Anfragen mehr nach dem Regelmodell G8 - im Gegenteil: das „LGÖ“, in Baden-Württemberg eines von lediglich 43 Gymnasien, die an dem Schulversuch teilnehmen können, stößt mit seinem G9-Modus bei der Aufnahme neuer Schülerinnen und Schüler längst an seine Kapazitätsgrenzen. Jährlich können zwar maximal sieben neue Eingangsklassen gebildet werden, zuletzt waren diese aber mit 208 Schülerinnen und Schülern mehr als ausgelastet. Wie Schulleiterin Sauer-Ege in diesem Zusammenhang berichtete, kommen auch immer wieder Anfragen von Eltern, die mit ihren Kindern außerhalb des klassischen Einzugsgebiets des LGÖ leben: „Da müssen wir mitunter im Gespräch die Anmeldung bei dem im Umfeld des Wohnorts vorhandenen Gymnasium nahe legen.“
Die bisherigen Praxiserfahrungen bestätigen nach Einschätzung von Ulrike Sauer-Ege eindrucksvoll, dass die Kinder beim neunjährigen Weg zum Abitur deutlich mehr Zeit für die außerunterrichtlichen Angebote des Gymnasiums wie beispielsweise Arbeitsgemeinschaften oder Projektgruppen haben. Mit dem im Vergleich deutlich weniger dicht gepackten Stundenplan ermöglicht der G9-Modus darüber hinaus, dass die Kids und Jugendlichen wieder vermehrt in den Vereinen aktiv werden können oder die Zeit für eine Instrumentalausbildung beziehungsweise zur Belegung eines Kurses an der städtischen Musik- und Kunstschule finden.
Nachdem zuvor schon die Gesamtlehrerkonferenz nahezu unisono und die Schulkonferenz gar einstimmig die Fortführung des Schulversuchs am Leibniz-Gymnasium befürwortet hatten, kamen auch die Gemeinderäte bei ihrer Aussprache zum Thema zu einem schnellen Ende. Mit einstimmigem Beschluss wurde die Verwaltung vom Stadtparlament beauftragt, beim Kultusministerium den Antrag auf eine nochmalige Verlängerung von „G9“ zu stellen.
Bei „grünem Licht“ aus Stuttgart kann der Schulversuch in Östringen ab dem 1. August 2025 weiter fortgesetzt werden; nach gegenwärtigem Stand könnten dann letztmals zum Schuljahr 2028/2029 Schülerinnen und Schüler im G9-Modus neu aufgenommen werden.
br.