Hauptbereich
Ehrenamtsinitiative „1.000 Masken für Östringen“ vorerst beendet
Sehr wertvolles bürgerschaftliches Engagement
Ein ehrgeiziges Ziel hatte sich Melanie M. mit ihrer Facebook- Initiative „Nähbienen gegen die Corona-Krise“ gesetzt: 1.000 Behelfsmasken für gemeinnützige Vereine vor Ort, allen voran für das DRK mit seinen Dienststellen in Östringen, Odenheim und Tiefenbach. Um den großen Bedarf zu Beginn der Corona-Krise decken zu können, unterstützte auch die Stadtverwaltung die Aktion im April mit einem öffentlichen Aufruf.
Zahlreiche großzügige Spenden waren daraufhin eingegangen: Stoffe aller Farben und Muster, Garnrollen, Ersatznadeln für die Nähmaschinen, Gummibänder. Auch kam so manches Nähtalent ans Tageslicht. Weitere Hobbynäherinnen schlossen sich dem Team um Melanie M. an oder brachten bereits angefertigte Masken, eine schöner als die andere: schlicht in Weiß oder Dunkelblau gehalten, bunt, geblümt, kariert, mit Tiermotiven in Kindergröße - wenn die Krise überstanden ist und die Masken nicht mehr benötigt werden, sind sie eine Ausstellung wert!
In den ersten Wochen der Krise, im Lockdown, wurden plötzlich überall Masken benötigt, professionelle FFP2- und FFP3- Schutzmasken waren knapp, und ob Behelfsmasken aus Stoff überhaupt nutzen, um das heikle neue Coronavirus einzudämmen, war noch gar nicht erwiesen. Heute haben wir die Gewissheit, dass sich der Einsatz gelohnt hat: Je nach Dichte des Stoffes kann auch der selbst genähte Mund-Nasen-Schutz bis zu 98 % Aerosole zurückhalten.
Mit weit über 600 Masken konnten durch die Östringer Initiative nicht nur die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DRK versorgt werden, das unter der Leitung von Fa- bian Fellhauer auch die Verteilung übernahm, sondern auch die Notgruppe des Kindergartens St. Elisabeth und der Silcher- Grundschule sowie die städtische Musik- und Kunstschule.
Bürgermeister Felix Geider spricht allen Spenderinnen und Spendern, Näherinnen und Organisatoren der Aktion auf diesem Weg nochmals sein herzlichstes Dankeschön aus für ihr uneigennütziges Engagement für die Gemeinschaft. Inzwischen ist der Bedarf an selbstgenähten Masken soweit zurückgegangen, dass die ehrenamtliche Spenden- und Nähinitiative vorerst eingestellt wird. Aus den verbliebenen Stoffspenden soll, in Absprache mit dem DRK, Krankenhaus-Bedarf für Frühgeborenen-Stationen genäht werden, und zwar Abdeckungen für Inkubatoren, Kleidung für die Frühchen und Decken für ihre Mütter. Wie viele Ansteckungen die ehrenamtlich genähten Masken in Östringen verhindert haben, lässt sich nicht genau beziffern, doch haben sie einen wertvollen Beitrag zur aktuellen Lage geleistet, denn die Stadt zählt seit Wochen keinen einzigen Corona-Fall mehr. Wir haben es in der Hand, dass es so bleibt. dbs.