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Einrichtung eines Waldkindergartens auf dem Schindelberg im Gespräch
Bedarf an Kinderbetreuung macht die Einrichtung weiterer Gruppen nötig
Der Östringer Gemeinderat erörterte bei seiner jüngsten Sitzung die aktuelle Auslastung der Kindergärten in allen Stadtteilen sowie den kurz- und mittelfristig absehbaren Bedarf zum Ausbau der dementsprechenden Raumkapazitäten. Nach Auswertung der von der Verwaltung vorgelegten Statistik und Bedarfsanalyse stellte das Stadtparlament fest, dass in Odenheim bis nächsten Sommer eine weitere Gruppe für Kinder im Alter unter drei Jahren (U3) einzurichten ist. Nach dem gegenwärtigen Ausbaustand besteht in Odenheim im U3-Bereich für Kinder der Jahrgänge 2018 und 2019 bereits eine Warteliste mit elf Kindern und ab nächsten Sommer gibt es dort auch nicht genügend Plätze für die Kinder im Lebensalter von drei bis sechs Jahren (Ü3).
Bei der Ratsdebatte wurde nun die zeitnahe Etablierung einer zusätzlichen U3-Gruppe an dem in der Betriebsträgerschaft der Katholischen Kirchengemeinde geführten Kindergarten St. Michael schon konkret in den Blick genommen. Zur weiteren Vorbereitung einer solchen Anpassung der Aufnahmekapazitäten von St. Michael tritt die Stadtverwaltung umgehend in vertiefende Gespräche und Verhandlungen mit der Kirchengemeinde ein.
Auch im Ü3-Bereich soll in Östringen nach dem einmütigen Votum des Gemeinderats eine rasche Erweiterung der vorhandenen räumlichen Ressourcen angestrebt werden. Bürgermeister Felix Geider brachte insoweit die Einrichtung eines Waldkindergartens ins Gespräch, mit dem obendrein das Spektrum der im Stadtgebiet vorhandenen Betreuungsangebote nochmals um eine weitere interessante Facette ergänzt werden könnte. Wie der Rathauschef berichtete, würde sich für ein solches Projekt die stadteigene Blockhütte der kommunalen Saatschule auf dem Schindelberg grundsätzlich gut eignen. Bei einer gemeinsamen Begehung und Besichtigung hätten sich Fachleute des Vereins Postillion e.V., der im benachbarten Rhein-Neckar-Kreis schon seit geraumer Zeit an verschiedenen Standorten eine Reihe von Naturkindergärten und Naturhorten betreibt, von dem Blockhaus bereits sehr angetan gezeigt und hätten zugleich dessen prinzipielle Nutzbarkeit durch eine oder zwei Gruppen eines Waldkindergartens bestätigt.
Schon zuletzt investierte Östringen bereits kräftig in den Ausbau der Kindergärten. So wurde im vorigen Herbst die Erweiterung des Kindergartens St: Ulrich an der Johann-Strauß-Straße vollzogen und binnen kürzester Zeit konnte außerdem am Waldbuckel der neue Kindergarten Johannes Bosco mit Platz für zwei U3-Gruppen und eine Ü3-Gruppe realisiert werden. Mit einem der größten Investitionsvorhaben in der jüngeren Stadtgeschichte wird darüber hinaus gegenwärtig das Gebäude des ehemaligen Gasthauses „Zum goldenen Sternen“ in der Odenheimer Ortsmitte für Zwecke eines sechsgruppigen Kindergartens umgebaut, die Fertigstellung ist für das zweite Quartal 2020 vorgesehen. Der „Sternen“-Kindergarten soll die am Kindergarten St. Josef in der Schulstraße vorhandenen Gruppen aufnehmen, da der im Eigentum der Kirchengemeinde stehende Standort St. Josef für diesen Zweck in der bisherigen Form künftig absehbar nicht mehr genutzt werden kann.
Gegenwärtig gibt es im Östringer Stadtgebiet acht Kindergarten-Standorte mit insgesamt 493 Ü3-Plätzen und 112 U3-Plätzen. In sämtlichen Einrichtungen werden verlängerte Öffnungszeiten angeboten.
Aus den Wortbeiträgen bei der Gemeinderatssitzung wurde deutlich, dass die Bürgervertreter ebenso wie die Verwaltung dem Aufgabenbereich größte Bedeutung beimessen. „Viele Eltern sind besorgt, ob sie für ihr Kind einen Betreuungsplatz bekommen und wir nehmen diese Sorge sehr ernst“, meinte der Odenheimer Ortsvorsteher Gerd Rinck (SPD). Der Einrichtung eines Waldkindergartens, der weitere Entlastung bei den vorgehaltenen Raumkapazitäten bringen könnte, standen die Mitglieder des Gemeinderats nun grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber. br.