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Gute Resonanz auf den Geopfaden in Odenheim und Tiefenbachicon.crdate23.04.2018
icon.crdate23.04.2018
Insgesamt über 30 Personen waren am Samstag, 14. April, bei bestem Wetter der Ankündigung in den Stadtnachrichten gefolgt und fanden sich an den vereinbarten Treffpunkten ein. Um 10.00 Uhr konnte der Odenheimer Ortsvorsteher Gerd Rinck 15 Interessierte am Parkplatz vor dem Stifterhof begrüßen. Er brachte seine Freude zum Ausdruck, dass, vom Bahnhof in Odenheim ausgehend, der Geopfad „Hügelweg“ über den Stifterhof auf den Wigoldesberg führt und den Wanderern dabei an fünf Schautafeln geologische und landschaftliche Besonderheiten der Odenheimer Gemarkung nahegebracht werden. Dabei gewährt die Wegeführung immer wieder reizvolle Ansichten über Odenheim und das Katzbachtal. Rinck bedankte sich beim Initiator der Geopfade Wolfgang Essig und bei Dr. Andreas Landmann für die attraktive Gestaltung der Schautafeln. Besonders erfreut war er, dass mit Jens Neckermann ein Odenheimer Bürger für das gelungene Layout des vorgestellten Begleitbuchs verantwortlich zeichnet.
Die etwa zweistündige Wanderung auf der Stifterhofrunde, einer der fünf Rundwege, welche den Geopfad „Hügelweg“ in kürzeren Abschnitten erschließen, führte zunächst zum ehemaligen Steinbruch in der Taubenklinge. Obwohl dieser Aufschluss nicht direkt auf dem Geopfad liegt, lohnt ein Besuch allemal, da hier sowohl der 220 Mio. Jahre alte Schilfsandstein, als auch ein sehr aussagekräftiges Paket an Deckschichten mit Löss, einem fossilen Boden und einer Reihe sehr interessanter eiszeitlicher Strukturen zu sehen sind. W. Essig bezeichnet diesen Steinbruch als ein Highlight unter den 30 ehemaligen Abbaustellen im Schilfsandstein um Odenheim.
Etwa 500 m weiter, vorbei an einem Dachsbau, führte der Weg in die sehr alte und romantische Steinighohl. Dieser Hohlweg stellt eine Besonderheit im Kraichgau dar, da er nicht in weichen Löss oder Mergel, sondern über 3 Meter tief in den Schilfsandstein eingeschnitten ist. Der Weg war in früheren Zeiten eine Ortsverbindung zwischen Odenheim und Waldangelloch und als solcher relativ stark mit Fuhrwerken befahren. Zudem liegt der Schilfsandstein in einer tonig/schiefrigen Variante vor, was eine Eintiefung des Fahrwegs begünstigte. Als dritte Station wurde der in Odenheim als „Bettelmannsküch“ bekannte „ärarische“ Steinbruch beim Stifterhof besucht. Seine Steine wurden im Mittelalter zum Bau der Gebäude des Klosters Wigoldesberg und späteren Ritterstift Odenheim, dem heutigen Stifterhof, verwendet.
Am Nachmittag um 14.00 Uhr trafen sich die Wanderführer mit 17 Teilnehmern am Parkplatz vor der Kelterhalle in Tiefenbach. Nach einer kurzen Begrüßung ging es auf dem Kreuzweg hoch zur Kreuzbergkapelle. Unterwegs informierten zwei Schautafeln über den geologischen Aufbau des Kreuzbergs. Mineraloge Dr. Landmann erklärte dabei die mineralische Zusammensetzung der Keuperböden und den interessanten Farbwechsel der hier anstehenden Schichten der Bunten Mergel. Die Infotafel neben dem Fernrohr vor der Kapelle hat die Landschaftsentwicklung des Kraichgaus und dessen Muldenlage zwischen dem Nordschwarzwald im Süden und dem Odenwald im Norden zum Thema. Herr Ullman vom Heimatverein Tiefenbach erläuterte die Geschichte der Kreuzbergkapelle und der gelungenen Renovierung von 2012. Nach einem Halt an der 4. Schautafel, welche u.a. die unterschiedliche Bedeutung des Stubensandsteins im Kraichgau und im Stromberggebiet beschreibt, endete diese instruktive ca. eineinhalbstündige Wanderung mit dem Verkauf des reich bebilderten und über die Tafeln hinaus informativen Begleitbuchs. W. Essig freute sich über das große Interesse der Teilnehmer und gab bei der Verabschiedung der Hoffnung Ausdruck, dass mit den Geopfaden und dem Buch der Anreiz für Einheimische, aber auch für auswärtige Besucher gegeben ist, diesen attraktiven Teil des Kraichgaus aus einer anderen und für viele auch neuen Sicht kennen zu lernen.
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