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Kommunales Nahwärmenetz wird bis 2020 komplett fertig gestellticon.crdate28.03.2018
Wärmelieferungen im Bereich der Dinkelbergstraße aufgenommen
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Wärmelieferungen im Bereich der Dinkelbergstraße aufgenommen
Wärmelieferungen im Bereich der Dinkelbergstraße aufgenommen
Bei seiner jüngsten Sitzung erhielt der Östringer Gemeinderat einen umfänglichen Sachstandsbericht zum Auf- und Ausbau einer kommunalen Nahwärmeversorgung in der Kernstadt.
Zwischenzeitlich konnten die Wärmelieferungen an die im ersten Teilabschnitt des Nahwärmenetzes in der Dinkelbergstraße angeschlossenen Haushalte bereits aufgenommen werden. Bei der Ratsdebatte informierte nun Wirtschaftsingenieur Uwe Gährs über den weiteren geplanten Verlauf der Nahwärmetrasse zwischen dem Bildungszentrum im Süden des Östringer Siedlungsgebiets und den Wohnquartieren und Sportanlagen am Waldbuckel im Norden. Gährs, Experte für nachhaltige und ressourcenschonende Energieversorgung beim Fachberatungsunternehmen Tilia, erläuterte, dass die Nahwärmeleitungen im Endausbau vom Schulzentrum über die Keltergasse zum Leibergplatz, von dort über die Saarlandstraße bis zur Hinteren Straße und schließlich über die Georgstraße zur Dinkelbergstraße geführt werden.
Im südlichen Netzabschnitt zwischen Bildungszentrum und Hinterer Straße ist die Aufnahme der Wärmelieferungen ab Oktober 2019 vorgesehen. Bis dahin wird auch die im Bereich der Schulen geplante neue Heizzentrale realisiert sein. Der dann zur Vervollständigung des Östringer Nahwärmenetzes bis zum Waldbuckel noch ausstehende „Lückenschluss“ wird bis zum Jahr 2020 vollzogen. Zu diesem Zeitpunkt wird der vorübergehend in der Halle des Turn- und Sportvereins installierte Wärmeerzeuger aus dem Regelbetrieb genommen und der gesamte Verbund wird dann von der Heizzentrale im Bildungszentrum aus versorgt.
Wie Uwe Gährs bei der Gemeinderatssitzung nun weiter informierte, wurde die Konzession für die Wärmeversorgung aufgrund der Größenordnung des Projekts europaweit ausgeschrieben. Von neun Firmen und Konsortien wurden Teilnahmeunterlagen eingereicht und mit sieben Unternehmen, bei deren grundsätzlicher Interessensbekundung alle vorgegebenen Rahmenbedingungen erfüllt sind, tritt die Stadt nun in die konkreten Bietergespräche ein. Die Ausschreibung ist so gestaltet, dass Unternehmen, die eine Offerte für die Konzession zum Betrieb der Nahwärmeversorgung machen, ein Angebot zur Pacht des von der Stadt gebauten Nahwärmenetzes abgeben müssen. Vorgegeben ist unter anderem ein Primärenergiefaktor von mindestens 0,7, um die Auflagen des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes (EWärmeG) zu erfüllen.
Die endgültige Vergabe soll noch vor den Sommerferien durch den Gemeinderat beschlossen werden. Der Gewinner der Ausschreibung hat nach Abschluss des auf eine Laufzeit von 21 Jahren angelegten Konzessionsvertrags im ersten Jahr Zeit, die neue Heizzentrale im Schulzentrum einzurichten und gemäß dem Ausbauplan die Wärmeversorgung zum Oktober 2019 aufzunehmen.
Weitere konkrete Eckwerte des Konzepts sind unter anderem Kosten für den Anschluss eines Ein- oder Zweifamilienhauses in Höhe von 2.000 Euro und für die gebäudeinterne Anschlussinstallation inklusive Wärmeübergabestation in Höhe von 5.000 Euro, außerdem ein Grundpreis von 80,92 Euro pro Jahr und Kilowatt Anschlussleistung sowie ein Wärmepreis von 5,355 Cent pro Kilowattstunde, jeweils inklusive Mehrwertsteuer. Über eine Preisgleitklausel, die sich unter anderem an den allgemeinen Indizes für Rohstoffe und Arbeitslöhne orientiert, werden diese Werte künftig fortgeschrieben und ist somit auch für die Zukunft eine stabile Preisentwicklung gewährleistet. Den Eigentümern der im Ausbaugebiet liegenden Hausgrundstücke werden von der Stadtverwaltung nach Ostern individuelle Beratungstermine unter anderem zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit eines Anschlusses an das Nahwärmenetz angeboten.
br.