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Schutzstreifen sollen Radverkehr sicherer und attraktiver machenicon.crdate10.05.2020
Modellprojekt an der Kreisstraße zwischen Östringen und Zeutern
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Modellprojekt an der Kreisstraße zwischen Östringen und Zeutern
Modellprojekt an der Kreisstraße zwischen Östringen und Zeutern
Die Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW) geht mit Unterstützung des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg neue Wege: um den Radverkehr sicherer zu machen und das Radwegenetz auszubauen, werden in einem landesweiten Modellprojekt Radschutzstreifen außerorts und innerörtlich bei schmalen Kernfahrbahnen getestet. Eine solche Teststrecke wurde jetzt auf der Kreisstraße 3586 zwischen Östringen und Zeutern eingerichtet.
Schutzstreifen sind eine vergleichbar einfache Art und Weise, mittels Fahrbahnmarkierungen Radwege auszuweisen, so das Karlsruher Landratsamt in einer Pressemitteilung zur Freigabe der Strecke. Bislang sind in solchen Fällen Ausnahmegenehmigungen erforderlich. Der Landkreis Karlsruhe beteiligt sich mit mehreren Maßnahmen an dem landesweiten Modellprojekt, das 2019 gestartet wurde. Entlang der Kreisstraße 3586 wurden zwischen Östringen und Zeutern beidseitig Schutzstreifen angebracht sowie Schilder aufgestellt, die auf die Teststrecke hinweisen. Die Landkreisverwaltung hat sich in Kooperation mit den Kommunen für diese Strecke entschieden, da diese die verkehrlichen und baulichen Voraussetzungen erfüllt. So soll sich insbesondere außerorts die Verkehrsbelastung im Bereich von 4.000 Kfz pro Tag bewegen und der Fahrbahnquerschnitt zwischen 6,60 und 9,50 m liegen.
Auch die Streckenführung über nahezu vier Kilometer Länge zwischen Östringen und Zeutern erfüllt die Rahmenbedingungen, um als eine Teilstrecke für dieses landesweite Projekt mit eingebunden zu sein. Während der Projektphase von drei Jahren wird das Fahrverhalten der übrigen Verkehrsteilnehmer in einer Vorher-Nachher-Analyse auf Geschwindigkeitsverhalten, Unfallgeschehen und den gebotenen Abstand zu den Radfahrern untersucht. Bei einem Vor-Ort-Termin nahmen jetzt Landrat Dr. Christoph Schnaudigel sowie die Bürgermeister Felix Geider, Östringen, und Tony Löffler, Ubstadt-Weiher, das Projekt in Augenschein.
Der Landkreis Karlsruhe verspricht sich von diesem Vorhaben wichtige Hinweise für eine nachhaltige Radverkehrsförderung. „Mit verschiedenen Maßnahmen wie einem gut ausgebauten und flächendeckenden Radwegenetz, dem Bau neuer Radwege, dem Radverkehrskonzept, einem digitalen Radverkehrskataster oder auch einem elektronischen Routenplaner legt der Kreis einen besonderen Schwerpunkt auf den Radverkehr. Abhängig von den Ergebnissen des Modellprojekts sind in absehbarer Zeit Radschutzstreifen dann vielleicht die Regel und nicht mehr die Ausnahme. Wir erhoffen uns dazu wichtige Erkenntnisse aus dem Modellprojekt“, so die Erwartungshaltung von Landrat Dr. Christoph Schnaudigel. Der Landkreis Karlsruhe nimmt mit über 40% straßenbegleitender Wege an den Kreisstraßen landesweit die Spitzenposition ein und bewegt sich damit bundesweit im oberen Drittel. Radschutzstreifen können das bestehende Radwegenetz weiter verbessern.
Bürgermeister Tony Löffler freute sich über das Projekt. „Unser beharrliches Festhalten an der Absicht, eine alltagstaugliche Radfahrverbindung zwischen Zeutern und Östringen zu schaffen, hat nun zum Ziel geführt. Wir freuen uns beim Modellprojekt des Landes dabei zu sein. Wenn es sich in den nächsten Monaten zeigt, dass der Kfz-Verkehr den Schutzstreifen akzeptiert und alle Radfahrer ihr Ziel sicher und gut erreichen, haben wir ohne bauliche Anlage eine dauerhafte und unkomplizierte Lösung gefunden.“ Auch Östringens Bürgermeister Felix Geider begrüßte die Anlegung der Radschutzstreifen als deutliche Verbesserung der Verkehrssicherheit für die Radfahrer, die zwischen Östringen und Zeutern unterwegs sind: „Östringen ist ansonsten mit allen anderen Nachbarorten bereits durch gut ausgebaute Radwege verbunden. Die letzte Lücke in diesem Netz bestand bislang in Richtung Zeutern und ist damit nun geschlossen.“ pm./br.