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Vom einfachen Dorfzeichen zum repräsentativen Stadtwappenicon.crdate28.08.2019
Östringer Ortssymbol lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen
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Östringer Ortssymbol lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen
Östringer Ortssymbol lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen
Das Recht zur Führung von Wappen und Flaggen ist seit jeher Ausdruck der Sonderstellung der Städte und Gemeinden als öffentliche Hoheitsträger. Dabei sind diese speziellen ortsbezogenen Symbole in aller Regel bei weitem nicht so alt wie die Siedlungen selbst, die sie repräsentieren.
So ist das auch im Falle von Östringen, wo 2018 das 1.250-jährige Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung in einem im Kodex des Klosters Lorsch verzeichneten Dokument gefeiert wurde. Die Grundform des Östringer Ortswappens, ein Kesselring, mitunter auch als Haken bezeichnet, tauchte hingegen erstmals auf Glocken der Pfarrkirche auf, die 1709 gegossen wurden. Der Östringer Kesselhaken findet sich damals außerdem auf Grenz- und Gemarkungssteinen und ein erster Siegelbeleg, der neben dem Haken mit seinen nach oben gerichteten Enden auch einen sechsstrahligen Stern, letzteren wohl als schmückende Zutat, zeigt, ist 1746 in einer Beschreibung der rechtsrheinischen Gewässer des Hochstifts Speyer enthalten.
Im 19. Jahrhundert wurde der Stern in verschiedenen Stempeln der Gemeinde zu einer kleinen Blume gewandelt, was wiederum 1907 zur Empfehlung des Generallandesarchivs führte, zu dem ursprünglichen und in die Gestalt eines Wappenschilds gefassten Siegelbild zurückzukehren. Damals wurden in Anlehnung an das Wappen des Hochstifts Speyer, dem Östringen bis 1803 angehört hatte, auch die Wappenfarben Blau-Weiß festgelegt, die der Gemeinderat förmlich beschloss: „In blauem Feld ein silberner Haken, darin ein goldener sechszackiger Stern“.
Sein Ortssymbol behielt Östringen unverändert auch in der Phase der Kommunalreform der 1970-er Jahre bei, als mit Genehmigung des Landes auf Basis interkommunaler Vereinbarungen zunächst 1972 Tiefenbach und Eichelberg sowie 1974 Odenheim eingegliedert wurden und damit die neue Großgemeinde Östringen entstand.
Sichtbar ist das Östringer Wappen unter anderem als Bronzeguss am Stadtbrunnen auf dem zentral zwischen Rathaus und Pfarrkirche gelegenen Kirchbergplatz. Das städtische Wappensymbol findet sich dort außerdem als fein gearbeitetes Steinmosaik und darüber hinaus ziert es an vielen historischen Gebäuden die vom Freundeskreis des Heimatmuseums im Auftrag der Stadt entwickelten Informationstafeln. Auch am Museum selbst sowie im Innenhof der Gustav-Wolf-Kunstgalerie am Leiberg grüßt das Stadtwappen die Besucher. br.