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Wieder deutlich mehr Corona-Patienten auf den Intensivstationen – Update Corona 7.9.2021
Impfkampagne muss mit Nachdruck weitergeführt werden
In Baden-Württemberg müssen aktuell fast doppelt so viele Menschen wie noch vor einer Woche wegen eines schweren Verlaufs ihrer Corona-Erkrankung in den Krankenhäusern behandelt werden. Im DIVI-Intensivregister von Krankenhaus-Standorten mit Intensivbetten zur Akutbehandlung sind mit Datenstand 6. September 2021, 16 Uhr, in Baden-Württemberg 172 COVID-19-Fälle in intensivmedizinischer Behandlung, davon werden 71 Patientinnen und Patienten (41,3 %) invasiv beatmet. Demgegenüber waren am 1.9.2021 lediglich 116 Menschen mit einer Corona-Erkrankung auf einer Intensivstation im Land, nochmals eine Woche zuvor (24.8.) waren dies erst 95 Personen. Aktuell sind in Baden-Württemberg an den 124 meldenden Standorten noch 229 COVID-spezifische Intensivbetten frei.
Mittlerweile sind die meisten Intensivpatientinnen und Intensivpatienten zwischen 35 und 59 Jahre alt, 95 Prozent von ihnen sind nicht geimpft.
Am 6.9.2021 meldete das Landesgesundheitsamt weitere 631 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages. Die regionalen Unterschiede im Infektionsgeschehen sind dabei durchaus beachtlich. So wurden allein im Landkreis Esslingen binnen 24 Stunden 174 Neuinfektionen registriert, im Landkreis Karlsruhe demgegenüber lediglich 5, im Stadtkreis Karlsruhe 12 und im Rhein-Neckar-Kreis 8. Landesweit wurden am 6.9.2021 insgesamt 15 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus erfasst. In Baden-Württemberg sind somit seit Beginn der Pandemie 10.513 Menschen an oder mit dem Coronavirus verstorben.
Der Anteil der Menschen im Alter über 60 Jahren an den Infizierten liegt inzwischen im Durchschnitt der letzten sieben Tage nur noch bei rund 8 Prozent, derjenige der Kinder und Jugendlichen bis 19 Jahre hingegen bei 28 Prozent.
„Wir sind mitten in der vierten Welle, die Lage ist ernst. Wir müssen jetzt alles daransetzen, dass wir das Gesundheitssystem nicht überlasten“, das sagte jetzt in Stuttgart vor diesem Hintergrund die Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, Dr. Ute Leidig. Und fügte an: „Wenn unsere Intensivstationen voll sind, müssen wir schwer kranke Menschen abweisen - ein solches Szenario müssen wir unbedingt verhindern. Der wirksamste Schutz dagegen ist das Impfen. Alle, die jetzt noch nicht geimpft ist, sollten sich mit diesem Thema beschäftigen. Aber auch die anderen etablierten Vorsichts- und Hygienemaßnahmen - wie das Tragen der Maske - sind vor diesem Hintergrund weiterhin dringend notwendig.“
In Baden-Württemberg haben inzwischen 60,3 Prozent der Bevölkerung ihren vollständigen Impfschutz vor einer Erkrankung am Coronavirus erhalten, damit etwas weniger als im Bundesdurchschnitt (61,4 Prozent). In der Gruppe der Menschen im Lebensalter von 60 Jahren und älter ist aktuell ein Anteil von 81,8 Prozent vollständig geimpft, bei den 18- bis 59-Jährigen sind es 65,5 Prozent und bei den 12- bis 17-Jährigen sind es 24,3 Prozent.
In einem Epidemiologischen Bulletin vom 8.7.2021 formuliert das Robert-Koch-Institut (RKI) - dies auch mit Blick auf die inzwischen zu konstatierende Dominanz der deutlich infektiöseren Delta-Variante des Coronavirus - die dringende fachliche Empfehlung, dass die Impfkampagne in Deutschland so lange fortzuführen ist, bis mindestens 85 Prozent der 12- bis 59-Jährigen bzw. 90 Prozent der Über-Sechzigjährigen ihren vollständigen Impfschutz vor einer COVID-19-Erkrankung erhalten haben.
Weiterhin gibt es indessen Menschen, die nicht ohne Weiteres geimpft werden können, sei es aus gesundheitlichen Gründen oder im Falle von Kindern im Alter bis 12 Jahren, weil es für diese Bevölkerungsgruppe noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt. Für diejenigen Personen, für die es ein Impfangebot gibt, ist es somit gleichsam ein Gebot der Solidarität, sich auch tatsächlich impfen zu lassen.
Die Vorteile einer Corona-Schutzimpfung liegen auf der Hand: Mit einer Corona-Impfung kann man sich selbst und auch andere Menschen schützen. In den allermeisten Fällen bewahrt die Impfung zudem vor einem schwerem Krankheitsverlauf und vor Langzeitfolgen. Wissenschaftliche Daten belegen außerdem, dass sich Geimpfte deutlich seltener infizieren. Sollten sich eine geimpfte Person im Einzelfall dennoch anstecken, ist die Wahrscheinlichkeit niedriger, dass sie das Virus „weitergibt“. Und schließlich: Je weniger Personen am Coronavirus erkranken und eine intensive Krankenhausbehandlung benötigen, desto eher ist gewährleistet, dass der Regelbetrieb in Krankenhäusern, Gesundheitsämtern und anderen Institutionen des Gesundheitswesens aufrecht erhalten werden kann.
Nur mit einer ausreichend hohen Impfquote kann zuverlässig ausgeschlossen werden, dass sich die Lage in den kommenden Wochen und Monaten nicht wieder gefährlich zuspitzt. Auf die im Interesse des Infektionsschutzes gebotenen Maßnahmen wie Schulschließungen, Kontakt- und Reisebeschränkungen sowie auch die Schließung von Geschäften und öffentlichen Einrichtungen kann in einem solchen Fall verzichtet werden, möglich wird vielmehr die vollständige Rückkehr zur Normalität und zu den gewohnten Freiheiten des Alltags.
In Baden-Württemberg kann man die Corona-Schutzimpfung in den Kreisimpfzentren des Landes (45 Standorte) erhalten, die noch bis 30. September 2021 geöffnet sind. In den Kreisimpfzentren gibt es während der Öffnungszeiten die Möglichkeit, einfach vorbei zu kommen und ohne vorherige Anmeldung eine Impfung zu bekommen. Auch die Hausärztinnen und Hausärzte und Betriebsärztinnen und Betriebsärzte bieten Impfungen an und übernehmen nach der Schließung der Impfzentren diese Aufgabe vollständig.
Dank des Einsatzes von mobilen Impfteams gibt es im ganzen Land darüber hinaus weiterhin zahlreiche Vor-Ort-Impfaktionen. Eine diesbezügliche Übersicht ist auf der Internetseite www.dranbleiben-bw.de verfügbar.
Zur Frage der Erforderlichkeit und Möglichkeit einer sogenannten "Auffrischimpfung" für bereits geimpfte Personen verweisen wir an dieser Stelle auf die diesbezügliche Berichterstattung an anderer STelle auf dieser Website.
Die aktuell geltenden Vorgaben der Corona-Verordnung für Baden-Württemberg sind auf der Internetpräsenz der Landesregierung www.baden-wuerttemberg.de in der Rubrik `Service´ und dort unter `Aktuelle Infos zu Corona´ (Link) verfügbar.
Die Lagekarte zur COVID-19-Situation im Landkreis Karlsruhe ist auf dem gemeinsamen Corona-Informationsportal der Stadt Karlsruhe und des Landkreises Karlsruhe (www.corona.karlsruhe.de) einsehbar. Für den Bereich der Stadt Östringen sind derzeit (7.9.2021, 00.00 Uhr) 36 aktive Corona-Infektion registriert. Seit Beginn der Epidemie im März 2020 sind für Östringen 699 Infektionen mit dem Coronavirus erfasst worden. Die 7-Tage-Inzidenz lag am 6.9.2021, 16 Uhr, im Landkreis Karlsruhe bei 97,1. Zum selben Zeitpunkt lag die 7-Tage-inzidenz im Stadtkreis Karlsruhe bei 69,4. Für den Rhein-Neckar-Kreis ist aktuell eine 7-Tage-Inzidenz von 99,2 gemeldet, für die Stadt Heidelberg eine solche von 68,7.
Auf dem Internetportal www.corona.karlsruhe.de sind weitergehende Informationen zum regionalen Infektionsgeschehen verfügbar. br.