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Aus alt mach neu – der Behandlung von Abwasser und Altmaterialien nachgespürt
Erstklässler wurden durch Kläranlage und Wertstoffhof geführt
Bei einem Schulunterricht der ganz anderen Art lernten die Erstklässler der Östringer Silcher-Grundschule jetzt viel Wissenswertes über die Funktionsweise einer Kläranlage und die Abläufe auf einem Wertstoffhof. Auf Einladung von Bürgermeister Felix Geider konnten die Schulanfänger in der vorigen Woche das weitläufige Areal der kommunalen Abwasserreinigungsanlage am westlichen Stadtrand an der Bundesstraße 292 und ebenso die dazu benachbarte städtische Wertstoffsammelstelle erkunden.
Bei einem Rundgang über das Gelände der Kläranlage erläuterte deren Leiter Bernhard Maier den Kindern altersgerecht und auf anschauliche Weise die wichtigsten Stufen der mechanischen, biologischen und chemischen Reinigung der über die kommunale Kanalisation ankommenden Abwässer aus den Privathaushalten sowie von Gewerbe und Industrie.
Besonders beeindruckt waren die von ihren Klassenlehrern Marc Häfner, Anne Kaiser und Vanessa Bauer begleiteten Jungen und Mädchen unter anderem von der Flutung der soeben erst sanierten Regenüberlaufbecken sowie von der Fahrt auf der beweglichen Steuerbrücke über das kreisrunde kombinierte Belebungs- und Nachklärbecken. Große Augen machten die Kids außerdem, als Kläranlagenleiter Maier in einem vorbereiteten Experiment die Abscheidung feinster Schmutzpartikel aus dem Wasser mit Hilfe von zugesetzten Flockungsmitteln demonstrierte.
Sehr umfangreich waren darüber hinaus auch die Informationen, die den Erstklässlern auf dem städtischen Wertstoffhof zur Rückgewinnung von Wertstoffen aus Abfall vermittelt wurden. Die kommunale Umweltbeauftragte Karin Kußmaul, die bei der Führung über den Betriebshof von Bauhofleiter Christopher Reiser unterstützt wurde, rückte den Kindern dabei unter anderem in den Blick, welcher elementare Wandel bei der Einstufung, der Behandlung und der Beseitigung von Abfall seit dem Mittelalter vonstattengegangen ist. Beim Blick in die für unterschiedliche Wertstoffe aufgestellten Behälter erfuhren die Jungen und Mädchen, wie durch die sortenreine Trennung von Altmaterialien wie Papier, Pappe, Kartonage, Metall, Styropor oder Bauschutt aus unnützem „Abfall“ am Ende wieder wertvolle Ausgangsstoffe für die Produktion neuer Güter werden.
Dementsprechende praxisbezogene Lerngänge, bei denen den Schülerinnen und Schülern die Bedeutung von Wiederverwertung und Nachhaltigkeit anhand konkreter Beispiele in den Blick gerückt werden soll, wird es für die Östringer Grundschulkids künftig regelmäßig geben. Demnächst schon steht beispielsweise eine Exkursion zu den Betriebsanlagen des Zweckverbands Gruppenwasserversorgung Hohberg an.
br.