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Belüfter sollen die Wasserqualität des Kreuzbergsees stabilisieren
Solarbetriebene Aggregate erhöhen den Sauerstoffgehalt des Gewässers
Nachdem sich im vorigen Jahr im Rahmen verschiedener Begutachtungen des Kreuzbergsees bei Östringen-Tiefenbach gezeigt hatte, dass wegen der fortschreitenden Verschlammung des Seegrunds ohne geeignete Gegenmaßnahmen mit einem Absinken des Sauerstoffgehalts und damit verbunden mit einer zunehmenden Verschlechterung der Wasserqualität gerechnet werden müsste, hat die Stadtverwaltung jetzt reagiert und am Dienstag dieser Woche auf dem See zwei schwimmende Belüftungsaggregate zur Wasserumwälzung in Betrieb genommen. Mit Hilfe der beiden Lüfter, die mit jeweils zwei Photovoltaikmodulen ausgestattet und daher unabhängig von einer kabelgebundenen Stromversorgung sind, wird über eine Schlauchleitung sauerstoffärmeres Tiefenwasser an die Oberfläche befördert, dort mit sauerstoffreichem Oberflächenwasser durchmischt und anschließend wieder zurück zum Seegrund befördert. Der zuletzt übermäßigen und vom vorhandenen Tiefenschlamm ausgehenden Sauerstoffzehrung im See soll auf diese Weise nachhaltig entgegengewirkt werden.
Geplant und umgesetzt wurde das Projekt zur Verbesserung der Gewässergüte des Kreuzbergsees unter der Regie der städtischen Umweltbeauftragten Karin Kußmaul sowie des stellvertretenden Leiters des Stadtbauamts, Jürgen Schorr.
In den kommenden Wochen und Monaten werden nun weitere Messungen und Untersuchungen zeigen, ob mit der Maßnahme, bei der die Stadt unter anderem von den Fachleuten der Unteren Wasserbehörde beim Amt für Umwelt und Arbeitsschutz des Karlsruher Landratsamts sowie des Landesfischereiverbands beraten wurde, die gewünschten Auswirkungen zur Stabilisierung der Wasserqualität herbeigeführt werden können.
Bei den Prüfungen zu geeigneten und zielführenden Abhilfemaßnahmen hatte die Stadtverwaltung unter anderem auch den Schutz der vorhandenen Fauna, eine möglichst geringe Beeinträchtigung der vielfältigen Naherholungsfunktionen des Kreuzbergsees sowie die bei den verschiedenen Handlungsoptionen zu erwartenden Kosten im Blick.
Momentan gehen die Experten davon aus, dass ein komplettes Ablassen des Sees auch mittelfristig vermieden werden kann. Eine dauerhafte Verbesserung der Gewässergüte wird zudem beispielsweise auch nicht von einem partiellen Ausbaggern des Schlamms vom Grund des Kreuzbergsees erwartet.
Die zwei solarbetriebenen Tiefenbelüfter, für die eine Gewährleistung von zwei Jahren besteht, wurden von einem Fachunternehmen aus Freudenstadt geliefert und nun fest am Seegrund verankert. Östringen investierte knapp 40.000 Euro in die Beschaffung der beiden Module, die jeweils eine elektrische Leistung von 800 Watt aufweisen. Die Montage und die Inbetriebnahme der Aggregate sind in diesem Preis inbegriffen. br.