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Mehr Gewerbesteuer und Einsparungen bei den Personalkosten
Jahresabschluss für 2024 fiel deutlich besser als erwartet aus
Mit jeweils einstimmigem Beschluss stellte der Östringer Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung die Jahresabschlüsse der Stadt sowie der Eigenbetriebe für die Wasser- und Nahwärmeversorgung beziehungsweise für die Abwasserbeseitigung fest.
Wie die stellvertretende Stadtkämmerin Nadine Vetter informierte, fiel das Jahresergebnis im kommunalen Kernhaushalt für das Vorjahr wesentlich günstiger aus als ursprünglich erwartet. So konnte jetzt ein ordentlicher Jahresverlust in Höhe von 192.000 Euro festgestellt werden, während bei der Vorauskalkulation des Etats Anfang 2024 noch von einem „Minus“ von knapp 520.000 Euro ausgegangen worden war. Dank ungeplanter außerordentlicher Erträge aus der Veräußerung von Grundstücken konnte als Gesamtergebnis für 2024 sogar ein im Vergleich zum Haushaltsvolumen von rund 40 Millionen Euro sehr moderater Verlust von etwa 41.500 Euro festgestellt werden – „unter dem Strich“ ergab sich somit beim Jahresabschluss des städtischen Haushalts für 2024 eine Ergebnisverbesserung um rund 478.000 Euro.
Wie Vetter damit zusammenhängend berichtete, nahm beispielsweise das Aufkommen aus der Gewerbesteuer im zurückliegenden Jahr eine sehr erfreuliche Entwicklung. Laut Planung mit 3,5 Millionen Euro veranschlagt, konnten bei dieser Steuerart am Ende mehr als 4,4 Millionen Euro vereinnahmt werden.
Die Personalkosten sind mit 8,151 Mio. Euro weiterhin ansteigend, allerdings blieben die tatsächlichen diesbezüglichen Ausgaben unter anderem wegen zeitweise unbesetzter Stellen rund 532.000 Euro "unter Plan".
Im Zusammenhang mit den umgesetzten Neubau- und Sanierungsvorhaben stehen in der kommunalen Jahresrechnung für 2024 die diesbezüglichen investiven Ausgaben mit 4,57 Millionen Euro und der Nettoinvestitionsbedarf abzüglich von Zuschüssen mit 3,18 Millionen Euro zu Buche. Kostenträchtigste Einzelprojekte waren insbesondere der weitere Ausbau des Bildungszentrums, der Hochwasserschutz im Gewerbegebiet „Schenkloch“, die Beschaffung von Fahrzeugen und Ausrüstung für die Feuerwehr, der Ausbau des städtischen Breitbandnetzes sowie Grunderwerb und Umlegung zur Realisierung des Neubaugebiets „Dinkelberg IV“.
Die Neuverschuldung des städtischen Haushalts belief sich im Jahr 2024 auf 900.000 Euro und der kommunale Schuldenstand wurde nun auf 31.12.2024 mit 16,1 Millionen Euro oder umgerechnet 1.184 Euro je Einwohner festgestellt. Enthalten in diesen Kreditverbindlichkeiten der Stadt ist allerdings auch ein Darlehen in Höhe von 4,3 Millionen Euro, das für den Erwerb von Anteilen an der Kommunalgesellschaft der Firma Netze BW GmbH aufgenommen wurde, die wiederum jährlich einen Ertrag für den Stadtetat abwerfen, der teils deutlich über dem Aufwand für die damit zusammenhängenden Darlehenszinsen liegt.
Die Bilanzwerte der Stadt für 2024 wurden vom Gemeinderat jetzt mit Aktiva und Passiva in Höhe von mehr als 126,3 Millionen Euro festgestellt. Sowohl das Anlagevermögen und die liquiden Mittel und ebenso die Rückstellungen und Verbindlichkeiten sind somit binnen zwölf Monaten um 1,58 Millionen Euro gewachsen.
Der kommunale Eigenbetrieb für die Wasser- und Nahwärmeversorgung schloss das vorige Jahr mit einem „Minus“ von 228.000 Euro ab und verbuchte Investitionen in Höhe von 378.000 Euro. In der Sparte Wasserversorgung wurden im Jahr 2024 insgesamt 651.760 Kubikmeter Trinkwasser verkauft, somit knapp 11.000 Kubikmeter weniger als 2023. Im Vergleich mit den Wasserbezugsmengen vom Zweckverband Gruppenwasserversorgung Odenheim und der eigenen kommunalen Trinkwasserförderung aus dem Brunnen beim Stadtteil Odenheim ergibt sich für das zurückliegende Jahr ein Wasserverlust von rund 11,3 Prozent. Solche Wasserverluste hängen in aller Regel mit Leckagen des Leitungsnetzes zusammen und 2024 wurden von den Wassermeistern des Eigenbetriebs über alle Stadtteile hinweg insgesamt 39 Rohrbrüche lokalisiert und instandgesetzt.
Für den Betriebszweig Nahwärme vermeldete die stellvertretende Stadtkämmerin Vetter nun eine Kapazitätsauslastung des Verbundnetzes im Kernort von 35,6 Prozent. Während zahlreiche größere kommunale Immobilien wie die Schulen im Bildungszentrum oder die Hermann-Kimling-Halle längst an die beim Leibniz-Gymnasium gelegene Heizzentrale angeschlossen sind, wirbt die Stadt mit den wirtschaftlichen Vorteilen einer zentralen Nahwärmeversorgung inzwischen auch intensiv bei den privaten Eigentümern der an den Ausbaustrecken gelegenen Wohnimmobilien.
Der städtische Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung schloss das Wirtschaftsjahr 2024 bei Erträgen und Aufwendungen von jeweils rund 3,15 Millionen Euro mit einem Verlust von 4.448 Euro. Investitionen in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro flossen in die Sanierung der Kläranlage Östringen, in ein neues Regenklärbecken für das Industriegebiet, in einen Regenüberlauf im Untergrund der Georgstraße sowie in diverse Kanalsanierungen. Insgesamt wurden vom Eigenbetrieb im vorigen Jahr 581.910 Kubikmeter Schmutzwasser entsorgt und gereinigt.








