Hauptbereich
In Östringen entsteht das neue Regionalzentrum der Netze BW
Netzbetreiber stellt wichtige Weichen für die Zukunft
Die Firma Netze BW GmbH, der größte Verteilnetzbetreiber innerhalb des EnBW-Konzerns, verlegt ihr bisheriges Regionalzentrum Wiesloch an einen neuen Standort im Gewerbegebiet Östringen. Anfang dieser Woche übergab Michael Gutjahr, Leiter Kommunale Beziehungen Baden-Württemberg bei der Netze BW, den Bauantrag für die Realisierung des Projekts auf der von seinem Unternehmen erworbenen Liegenschaft an der Franz-Gurk-Straße symbolisch an Bürgermeister Felix Geider.
„Für die Stadt Östringen war die Entscheidung der Firma Netze BW zur Verlegung ihres Regionalzentrums in unser Gewerbegebiet eine tolle Nachricht. Ich freue mich sehr, dass das Gelände am östlichen Stadtrand, das bisher teils noch brach lag, nun eine neue und vielversprechende Perspektive erhält. Der Industrie- und Gewerbestandort Östringen wird durch die Ansiedlung des Regionalzentrums der Netze BW, die auch zusätzliche Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie Steuermehreinnahmen für die Kommune erwarten lässt, zweifelsohne nachhaltig gestärkt“, so Bürgermeister Geider.
„Für die Netze BW war es wichtig, einen geeigneten regionalen Standort zu finden, an dem wir alle Anforderungen unserer Fachbereiche sowie das aus dem Netzausbau sich ergebende Wachstum realisieren können. Wir freuen uns, dass wir diesen Standort in Östringen gefunden haben und nach dem Kauf des Geländes und der Planungsphase heute den Bauantrag für dieses Projekt einreichen können“, sagte Netze BW-Vertreter Gutjahr.
Das rund 37.000 Quadratmeter große Betriebsareal des neuen Regionalzentrums liegt im Geltungsbereich der Bebauungspläne Schenkloch III und Schenkloch IV und ist derzeit zum Teil mit einem Verwaltungsgebäude, einer Fabrikationshalle mit einem Sozial- und Techniktrakt sowie einer Abstellhalle bebaut. Zunächst sollen nun die Bestandsimmobilien ertüchtigt und für die Zwecke der Firma Netze BW teilweise umgenutzt werden. Zusätzlich sind mehrere moderne Neubauten wie eine Lager- und Logistikhalle, zwei Leichtbauten für Betriebsfahrzeuge sowie ein Schüttgutlager mit großem Freilagerbereich geplant.
Die Liegenschaft bietet darüber hinaus genügend Möglichkeiten für nachträgliche Erweiterungen, um auch zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden.
Die Neubauten sollen in Bezug auf den Energieverbrauch und die Emission von Kohlendioxid optimiert errichtet und betrieben werden, auch darauf wurde jetzt anlässlich der Übergabe des Bauantrags hingewiesen. So ist unter anderem der Einsatz von Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen und Dachbegrünungen zur Regenwasserspeicherung vorgesehen. Außerdem wird eine erweiterbare Ladeinfrastruktur für E-Mobilität errichtet, geplant sind verteilt auf die gesamte Liegenschaft insgesamt 15 Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten.
Der Umbau der Bestandsgebäude soll bis Ende 2026 abgeschlossen werden und bis Mitte 2027 sollen auch die Neubauten fertiggestellt sein. Insgesamt investiert die Netze BW in die Baumaßnahmen am neuen Standort Östringen einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag.
Das Regionalzentrum Östringen kümmert sich zukünftig mit seinen rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Region um alle Belange in den Nieder-, Mittel- und Hochspannungsnetzen, und zwar sowohl in den Freileitungs- als auch in den Kabelverteilnetzen. Dazu gehören die Inspektion, die Wartung, die Beseitigung von Störungen sowie Montage- und Instandhaltungsarbeiten. Der Bereitschaftsdienst des Regionalzentrums ist an 365 Tagen rund um die Uhr im Einsatz.
Ein wesentlicher Bestandteil einer sicheren Energieversorgung ist die kostenoptimierte Beschaffung, Bevorratung und Logistik von Netzbaumaterialien. Deshalb wird das neue Regionalzentrum in Östringen zu einem der zentralen Logistikstandorte der Netze BW ausgebaut und versorgt in der Region interne und externe Kunden mit Netzbaumaterialien.
Wie die Unternehmensleitung nun außerdem informierte, wird am Standort Östringen großer Wert auf die Ausbildung zukünftiger Fachkräfte gelegt. So sollen im Regionalzentrum rund 30 Auszubildende an den Beruf als Elektronikerin und Elektroniker für Betriebstechnik oder für Energie- und Gebäudetechnik herangeführt werden. Zudem will man jährlich etwa 20 Praktikantinnen und Praktikanten betreuen, die auf diese Weise erste Einblicke in die Arbeit eines Netzbetreibers erhalten. Darüber hinaus sind multifunktionale Lernräume für netztechnische Trainingskurse geplant, die sowohl von internen als auch externen Lernenden genutzt werden können, um sich optimal auf die Berufe von heute und morgen vorzubereiten. Neben der Vermittlung von Fachwissen liegt der Schwerpunkt besonders auf der gezielten Förderung von Technologiekompetenz, dies vor dem Hintergrund, dass sich durch die Digitalisierung viele Berufsbilder in Zukunft erheblich verändern werden. br.