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Kai Kaltenbrunner als neuer Kommandant gewählt
Östringer Feuerwehr hatte im vorigen Jahr 191 Einsätze zu bewältigen

Bei der zurückliegenden Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Östringen stand jetzt die Neuwahl der kompletten Führungsriege auf der Tagesordnung. Notwendig geworden waren die Urnengänge wegen der vorangegangenen übereinstimmenden Anträge von Kommandant Uwe Fellhauer sowie seiner beiden Stellvertreter Daniel Friedenauer und Max Kirschenlohr auf vorzeitige Entbindung von ihren Leitungsfunktionen vor Ablauf ihrer Amtszeit.
Die wahlberechtigten Feuerwehrleute aus den vier Abteilungen Östringen, Odenheim, Eichelberg und Tiefenbach bestimmten nun jeweils mit großer Mehrheit für die gesetzlich vorgesehene Amtsperiode von fünf Jahren Kai Kaltenbrunner von der Abteilung Odenheim zum neuen Kommandanten, Jean-Claude Heib von der Feuerwehrabteilung der Kernstadt zum 1. StellvertretendenKommandanten sowie Max Kirschenlohr, ebenfalls von der Abteilung Odenheim, zum 2. Stellvertretenden Kommandanten. Ihre verantwortungsvollen Aufgaben können Kaltenbrunner, Heib und Kirschenlohr allerdings erst im Anschluss an die nach dem Feuerwehrgesetz erforderliche Bestätigung der Ergebnisse der jüngsten Wahlgänge bei der Stadtfeuerwehr durch den Gemeinderat übernehmen, bis dahin führen die bislang amtierenden Funktionsträger die Geschäfte weiter.
Kommandant Uwe Fellhauer dankte bei seiner Ansprache den bei der städtischen Feuerwehr aktiven Männern und Frauen für ihren stets uneigennützigen ehrenamtlichen Dienst im Interesse der Allgemeinheit, ebenso seinen Vertretern Friedenauer und Kirschenlohr sowie den Abteilungsleitungen für die Bereitschaft zur Wahrnehmung ihrer besonderen Führungsaufgaben.
Bürgermeister Felix Geider wiederum brachte in seinem Grußwort bei der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr seine ausdrückliche Anerkennung dafür zum Ausdruck, wie sich Fellhauer ungeachtet von in den vorangegangenen Monaten mit einzelnen Funktionsträgern der Feuerwehr aufgetretenen Querelen nun „als Kommandant mit Stil verabschiedet“ habe, „ohne dabei schmutzige Wäsche zu waschen“. Kommandant Fellhauer sowie dessen Stellvertreter Daniel Friedenauer dankte der Rathauschef unter dem prasselnden Applaus der Versammlungsteilnehmer für die langjährige vorzügliche Arbeit an der Spitze der Stadtfeuerwehr und wünschte damit verbunden der neu gewählten Führungsriege auch im Namen der Mitglieder des Gemeinderats eine glückliche Hand bei der Wahrnehmung ihrer Führungsverantwortung in den kommenden Jahren.
Wie Bürgermeister Geider bei der Veranstaltung der städtischen Floriansjünger im voll besetzten Saal des Odenheimer Feuerwehrhauses weiter ausführte, sieht sich die Stadt Östringen - wie auch alle anderen Kommunen in Baden-Württemberg - gegenwärtig einer sehr schwierigen finanzwirtschaftlichen Gesamtlage mit ungewisser weiterer Entwicklung gegenüber. „Das wird sich ganz zwangsläufig auch auf die Belange der Feuerwehr auswirken“, blickte das Stadtoberhaupt durchaus skeptisch auf die nächste Zeit voraus, in der bei der Stadtfeuerwehr unter anderem die Aktualisierung des sogenannten Feuerwehrbedarfsplans ansteht, der insbesondere die weiteren Perspektiven bei der Entwicklung der Immobilien, des Fuhrparks und der gerätetechnischen Ausrüstung der vier Abteilungen in den Blick nimmt. Ein besonderes Augenmerk müsse im Bereich des Feuerwehrwesens in der Zukunft gerade auch unter Kostengesichtspunkten dem Ausbau der interkommunalen Zusammenarbeit mit den übrigen Städten und Gemeinden in der Region gelten, meinte Geider weiter.
Die besondere Anerkennung des Bürgermeisters galt bei der Jahreshauptversammlung der städtischen Feuerwehr dem erst wenige Tage zurückliegenden schwierigen Einsatz aller Abteilungen beim Unfall eines Schienenfahrzeugs der Stadtbahnlinie S 31 mit einem Tanklaster auf der Gemarkung des Nachbarorts Zeutern.
Der Berichterstattung von Schriftführerin Simone Fellhauer konnte entnommen werden, dass von der städtischen Feuerwehr im zurückliegenden Jahr insgesamt 191 Einsätze zu bewältigen waren, davon 93 technische Hilfeleistungen und 20 Alarmierungen zu Brandereignissen.
Den vier aktiven Abteilungen der Östringer Feuerwehr gehören aktuell insgesamt 169 Einsatzkräfte an, darunter 28 Frauen. 66 Feuerwehrleute stehen derzeit dank ihrer entsprechende fachlichen Ausbildung im Bedarfsfall als Atemschutzträger zur Verfügung.
Wie Stadtjugendfeuerwehrwartin Katharina Fröhlich bei ihrem Report zum Stand der Dinge in den Nachwuchsabteilungen zu berichten wusste, wurden zum Jahreswechsel bei der Stadtfeuerwehr Östringen insgesamt 108 Kinder und Jugendliche betreut beziehungsweise altersgerecht auf den späteren Dienst in den aktiven Abteilungen vorbereitet.
Ihre herzlichen Grüße übermittelten bei der Jahreshauptversammlung der Östringer Feuerwehr Kreisbrandmeister Jürgen Bordt sowie außerdem Unterkreisführer Nils Neckermann als Repräsentant des Feuerwehr-Unterkreises Kraichgau.
Kreisbrandmeister Bordt, der selbst über viele Jahre hinweg in Östringen als Kommandant der Feuerwehrabteilung der Kernstadt sowie auch als Kommandant der Gesamtwehr tätig war, brachte gegenüber den Östringer Feuerwehrleuten seine uneingeschränkte Anerkennung für die auch im letzten Jahr erfolgreich geleistete Arbeit zum Ausdruck. Der Leiter des Amts für Bevölkerungsschutz im Karlsruher Landratsamt verband damit zugleich unter Hinweis auf die Bestimmungen des Feuerwehrgesetzes auch einen dringlichen Appell an die Leitungskräfte der Gesamtwehr sowie der Abteilungen zu Disziplin und Zusammenhalt bei der Erfüllung der gemeinsamen Aufgabe.
br.