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Auf dem Kappelberg soll das neue Stammschloss der OKG entstehen
Odenheimer Rathaussturm geriet zur furiosen Fiesta
Mit viel „Täterä und Dschingderassabum“ vom Musikverein und den „Katzbachguggen“ zogen am Fastnachtssamstag die Elferräte der Odenheimer Karnevalsgesellschaft (OKG) vor das örtliche Rathaus und forderten Bürgermeister Felix Geider sowie Ortsvorsteher Thomas Krapp zur unverzüglichen Übergabe ihres Verwaltungspalasts auf. Den närrischen Revolutionsgelüsten der kunterbunt kostümierten Gecken zeigten der Schultes und sein Odenheimer Statthalter von ihrem Ausguck sozusagen „von oben herab“ erstmal die kalte Schulter, so dass OKG-Präsident Matthäus Wollfarth und Ehrenpräsident Günter „Ulle“ Wippler nach zwei Schunkelrunden Bedenkzeit andere Saiten aufziehen mussten.
Den Ortsoberen machten Wollfarth und Wippler bei dem närrischen Spektakel bittere Vorwürfe, beharrlich das Jahrtausendprojekt der Odenheimer Fastnachter zu blockieren, nämlich auf der für diesen Zweck einzuebnenden Spitze des Kappelbergs im Stil von Schloss Neuschwanstein das dringend benötigte neue Vereinsdomizil der OKG zu errichten. Als Geider und Krapp für dieses Herzensanliegen der örtlichen Narrenzunft lediglich das „Drei-Balken-Haus“, eine durchaus etwas baufällige Immobilie in der Klosterstraße, als angemessen betrachteten, riss den OKG-Bossen endgültig der Geduldsfaden.
Ganz im Stil ihres diesjährigen Karnevalsmottos „Die Technik feiert Fasenacht!“ brachten die Elferräte auf dem Dorfpatz ihren High-Tech-Kampfroboter O2/KG2 in Stellung, der seinen großkalibrigen Raketenwerfer auf das Nibelungengemäuer ausrichtete. Bürgermeister und Ortsvorsteher ließen schließlich den Mut sinken und wurden von den OKG-Offizieren zur Freude der ausgelassen feiernden Schaulustigen in Ketten gelegt vor das Rathaus gezerrt.
Zu den ersten Amtshandlungen der neuen Odenheimer Narrenregierung, die schon bei der furiosen Fiesta am Wochenende verkündet wurden, zählen unter anderem Sondersteuern auf amerikanische Produkte wie Cola und Hotdogs, nachdem die OKG-Geheimdienste zuvor vermeldet hatten, dass der neue US-Präsident Strafzölle auf wichtige Odenheimer Exportartikel wie „Grumbiereworschd“ und „Fatzbohnen“ einführen will. Bei etwaigen Gelüsten jenseits des „großen Teichs“, den Vereinigten Staaten nach Kanada und Grönland auch Odenheim einzuverleiben, werde man am Katzbachstrand mit Hilfe der Waffenbrüder vom Schützenverein „Jung-Siegfried“ die passende Antwort geben, auch das ließen OKG-Präsident Matthäus Wollfarth und „Ulle“ Günter Wippler die johlende Menge wissen.
Bei der Verkündung der bis Aschermittwoch geltenden närrischen Regeln wurde von der OKG klargestellt, dass auf etwaige Abweichler und Miesepeter drakonische Strafen zukommen – je nach Schwere des Vergehens reicht die Spanne bis zur Verbannung in die Kernstadt Östringen.
br.