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Beachtliche Investitionen in eine nachhaltige Zukunftsentwicklung
Mehr als 350 Gäste beim städtischen Neujahrsempfang
In Östringen folgten am Freitagabend deutlich über dreihundertfünfzig Gäste der Einladung der Stadt zum Neujahrsempfang im Lichthof des Leibniz-Gymnasiums. Gemeinsam mit den Schornsteinfegermeistern Hagen Neubert und Kevin Dickgießer als symbolträchtigen „Glücksbringern“ hieß Bürgermeister Felix Geider die Veranstaltungsbesucher beim Eintritt willkommen.
Der Rathauschef nutzte den Neujahrsempfang einerseits zur Rückschau auf die Themen, mit denen sich Gemeinderat und Verwaltung in den letzten zwölf Monaten zu befassen hatten und lenkte den Blick darüber hinaus auch auf die 2025 anstehenden kommunalen Aufgaben und Herausforderungen. Damit verbunden stellte Bürgermeister Geider indessen auch heraus, dass die strukturelle Unterfinanzierung der Städte und Gemeinden, denen gerade auch in den letzten Jahren von staatlicher Seite immer mehr Verpflichtungen zugewiesen wurden, mittlerweile Besorgnis erregende Ausmaße angenommen hat.
„Zu Beginn des Jahres 2025, das weitere einschneidende Veränderungen bringen wird, erleben unser Staat, der Bund, die Länder sowie die Kommunen die wohl schwerste Finanz- und Wirtschaftskrise seit Gründung der Bundesrepublik“, hielt Geider fest und verwies darauf, dass 2024 bereits mehr als sechzig Prozent der Kommunen in Deutschland ihre Haushalte nicht mehr ausgleichen konnten.
Unter dem einst von Alexander von Humboldt formulierten Leitgedanken „Alles hängt mit allem zusammen“ rückte Bürgermeister Geider in den Blick, dass die Städte und Gemeinden bei der Erfüllung ihrer originären Pflichten wie beispielsweise der regulären Instandhaltung der kommunalen Infrastruktur zunehmend in Verzug geraten, weil für die ihnen zusätzlich übertragenen Aufgaben wie beispielsweise bei der Unterbringung von Flüchtlingen oder der Erfüllung der Rechtsansprüche der Eltern auf ganztägige Betreuung von Kids im Kindergarten- oder Grundschulalter vom Staat nur in unzureichendem Maße finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden. Nach Einschätzung des Östringer Rathauschefs müsse es beispielsweise für eine neue Bundesregierung zuvorderst darum gehen, Vertrauen zurückzugewinnen, Zuversicht zu vermitteln und Ehrlichkeit vorzuleben.Wie die Bilanz des Stadtoberhaupts beim Neujahrsempfang verdeutlichte, hat Östringen auch im vorigen Jahr kontinuierlich an der Erneuerung und Ertüchtigung städtischer Infrastruktur weitergearbeitet.
Im Sinne von Beispielen verwies Bürgermeister Geider unter anderem auf die erheblichen städtischen Investitionen für die erfolgreiche Wandlung des historischen Schulgebäudes im Stadtteil Eichelberg zu einem Dorfgemeinschaftshaus sowie auf die schon angelaufenen kostenträchtigen Bauvorhaben im Sektor der Abwasserreinigung, die der Umwelt zugutekommen. So sei der Bau eines Regenklärbeckens für verschmutztes Oberflächenwasser aus dem Östringer Industriegebiet schon weit fortgeschritten und Östringen schultere darüber hinaus auch einen Großteil der Kosten für die Erweiterung und Verbesserung der Kläranlage Kronau des Abwasserzweckverbands Kraichbachniederung. Nach den Worten des Bürgermeisters werde 2025 unter anderem die schon begonnene grundlegende Ertüchtigung der Odenheimer Carl-Dänzer-Schule fortgeführt und in unmittelbarer Nachbarschaft stehe die Sanierung der Schulturnhalle an. Außerdem könne in der Kernstadt mit der lange erwarteten Erschließung des Neubaugebiets „Dinkelberg IV“ begonnen werden und in Odenheim stehe schließlich auch die umfassende Erneuerung der Wasser- und Abwassersysteme im Untergrund des östlichen Teilabschnitts der Forsthausstraße bevor. Nach Abschluss der dortigen Tiefbauarbeiten werde schließlich der Straßenzug selbst neu hergestellt und damit einhergehend städtebaulich aufgewertet.
In der Kernstadt wiederum wird es 2025 zudem auch um erste Projekte bei der Umsetzung des neuen Sanierungsgebiets „Östringen V – Vom Bürgerpark zur Neuen Mitte“ gehen. Mittelfristig stehen unter anderem ein Neubau im Bildungszentrum für die Stadtbücherei und eine Schülermensa sowie außerdem die umfassende Aufwertung des zentrumsnahen Siedlungsgebiets am Kirchberg durch eine Neubebauung auf der Agenda. In der Stadtmitte soll dadurch die Aufenthaltsqualität sowie Einzelhandel und Gastronomie gestärkt und dort außerdem zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden.
Über eine Reihe derzeit in der Kraichgaustadt anstehender Projekte sowie diverse aktuelle Entwicklungen kam Bürgermeister Geider beim Neujahrsempfang mit dem Odenheimer Schulrektor Bastian Zimmermann sowie mit den Verantwortlichen der Hotelgruppe Nemis ins Gespräch, die am westlichen Stadtrand im Industriegebiet voraussichtlich Mitte März das neue „Four Points Express by Sheraton Östringen“ eröffnet. Große Aufmerksamkeit des Publikums galt darüber hinaus den Ausführungen von Geschäftsführer Bodo Moray von der Firma Netze BW GmbH, die in den kommenden Monaten ihr regionales Logistikzentrum aus der Wieslocher Innenstadt nach Östringen verlegt.
Bürgermeisterstellvertreter Marc Weckemann übermittelte den Anwesenden die guten Wünsche des Gemeinderats und gemeinsam mit seinen Ratskolleginnen Hannah Bott und Heidi Wagenblaß präsentierte er zusammen mit Bürgermeister Geider den Gästen der Veranstaltung auch die traditionelle Neujahrsbrezel. Wie Bürgermeisterstellvertreter Weckemann konstatierte, „lebt unsere Stadt von der Vielfalt ihrer Menschen und ihrer Ideen sowie von der aktiven Teilnahme der Einwohner am Gemeindeleben“. Damit verbunden brachte Weckemann seine Überzeugung zum Ausdruck, dass man auch im Gemeinderat über Parteigrenzen hinweg bei der nachhaltigen Weiterentwicklung der Stadt weiterhin konstruktiv zusammenarbeiten werde. Wie der Bürgermeister betonte er zudem, dass man sich in Östringen im Kontext des Klimawandels den Themen rund um der Ausbau regenerativer Energieformen wie Windkraft und Photovoltaik weiterhin mit großer Aufmerksamkeit zuwenden werde.
Die Grüße der beiden christlichen Kirchengemeinden zum Jahreswechsel überbrachte beim Neujahrsempfang der katholische Stadtpfarrer Thomas Glatzel.
Herzlich Dank sagte Bürgermeister Felix Geider im Rahmen des Neujahrsempfangs unter dem Beifall der Gäste denjenigen Bürgerinnen und Bürgern, die sich in allen vier Östringer Stadtteilen mit lobenswertem ehrenamtlichem Engagement einbringen, allen voran die Einsatzkräfte der Feuerwehren sowie der Ortsvereine des Deutschen Roten Kreuzes. Den besonderen Rahmen nutzte Geider zur Verleihung der städtischen Bürger-Medaille an Walter Rothermel aus Östringen, der sich schon über etliche Jahrzehnte in verdienstvoller Weise für das Gemeindewohl einsetzt, sowie außerdem der städtischen Bürger-Ehrennadel an Andreas Haßfeld und Andreas Kurz als langjährigen Repräsentanten des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Abteilung Östringen. Musikalisch äußerst wirkungsvoll umrahmt wurde der Östringer Neujahrsempfang 2025 von den Beiträgen der Band MMonks, die ihre Wurzeln in den früheren Musical-Projekten der örtlichen Thomas-Morus-Realschule hat.
br.