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Wegkreuz am Waldbuckel erstrahlt in neuem Glanzicon.crdate06.11.2024
Sorgfältige Sanierung wurde erst durch großzügige Spende möglich
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Sorgfältige Sanierung wurde erst durch großzügige Spende möglich
Sorgfältige Sanierung wurde erst durch großzügige Spende möglich
Am nördlichen Östringer Ortsrand am Waldbuckel konnte nun unlängst die grundlegende Sanierung der an dieser Stelle bereits seit dem 19. Jahrhundert vorhandenen Kreuzanlage erfolgreich abgeschlossen werden.
Schon seit 1866 gibt es unmittelbar an der Wege- beziehungsweise Straßenverbindung nach Rettigheim ein Kreuz mit einem Christuskorpus. Damals war auf Basis der Spende eines dreizehn Jahre zuvor in die Vereinigten Staaten ausgewanderten ehemaligen Einwohners ein Sandsteinkreuz aufgestellt und nach dem großzügigen Gönner Hermann Liebler benannt worden. Das Liebler-Kreuz verblieb indessen – wohl wegen der zunehmend kritischen Einschätzungen zur Gestaltung des Kopfes der Heilandsfigur - lediglich rund 18 Jahre an seinem markanten Standort am Waldsaum und wurde 1884 durch ein neues gusseisernes Kreuz ersetzt, das seinerzeit von der Fürstlich Fürstenbergischen Maschinenfabrik Immendingen geliefert worden war und seither eine andere Christusstatue trägt.
Sowohl an der Eisenkonstruktion von 1884 wie auch an der damals neu angebrachten Heilandsfigur hatte über die Jahrzehnte ganz erheblich der Zahn der Zeit genagt und auch der Vorplatz sowie die umgebende ziergärtnerische Beete und Rabatten boten kein schönes Erscheinungsbild mehr, so dass sich der Freundeskreis des örtlichen Heimatmuseums 2019 der Sache annahm und zusammen mit dem Stadtbauamt ein Konzept zur Aufbereitung der Anlage entwickelte.
In einer ersten Phase der Sanierung konnte im Rahmen einer 72-Stunden-Aktion der Messdiener der Seelsorgeeinheit Östringen von den Ministranten unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ unter anderem die Fläche vor dem Waldbuckel-Kreuz neu gepflastert werden, außerdem wurden von den Jugendlichen zwei Ruhebänke aufgestellt und auch die kleine Grünanlage in der unmittelbaren Nachbarschaft zum Vereinsgelände des Fußballclubs wurde in Ordnung gebracht.
In der Folgezeit machte sich der Östringer Maler- und Lackierermeister Freddy Fellhauer mit großer Fachkunde und Sorgfalt an die Restaurierung der eigentlichen Kreuzanlage. Die gusseiserne Grundkonstruktion des Waldbuckel-Kreuzes wurde von ihm zunächst gründlich mit dem Sandstrahlgerät gereinigt und danach mit einem speziellen und sehr witterungsbeständigen weißen Zweikomponenten-Lack frisch gestrichen. Fellhauer bereitete danach auch die Heilandsfigur behutsam auf und trug in einem der letzten Arbeitsschritte in mehreren feinen Schichten das glänzend schimmernde Blattgold auf, mit dem Dornenkrone und Lendenschurz der Christusstatue originalgetreu optisch hervorgehoben werden. Mit speziellen Bolzen wurde die Figur schließlich von dem ebenfalls ortsansässigen Schlosserbetrieb Alexander Fellhauer wieder mit der Grundkonstruktion des Kreuzes verbunden
Bei einem Vor-Ort-Termin am Waldbuckel begutachtete nun Bürgermeister Felix Geider gemeinsam mit Freddy Fellhauer das gelungene Werk und dankte den beteiligten Firmen nachdrücklich für die hervorragende Arbeit, die auf Spendenbasis geleistet wurde.
Der Sockel des Waldbuckel-Kreuzes stammt übrigens noch vom ursprünglich dort errichteten Liebler-Kreuz. Beim Ausbau der in Richtung Rettigheim führenden Kreisstraße 3521 war dieser Sockel mit Erdreich bedeckt und erst im Rahmen der Sanierungsaktion der Ministranten 2019 wieder freigelegt worden. Seither ist auch eine besondere Erinnerung an die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs wieder sichtbar, als alliierte Tiefflieger ein Instandsetzungsbataillon beschossen, das sich in den Gemeindewald zurückgezogen hatte. Von jenem Angriff stammt ein Projektil, das bis heute im Inschriftenfeld des Sockels des Waldbuckel-Kreuzes steckt.
br.