Aktuelles: Stadt Östringen

In Östringen will man mit einem innovativen neuen Projekt insbesondere Kinder und Jugendliche im Lebensalter von 10 bis 17 Jahren zu mehr gesundheitsförderlicher Bewegung motivieren. Dieses durchaus ambitionierte Vorhaben geht die Kraichgaustadt im Rahmen der sogenannten VERBUND-Initiative an, mit deren Hilfe in den kommenden Monaten und Jahren deutschlandweit die zielführende Umsetzung der nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung erprobt wird, die zuvor im Rahmen eines vom Bundesgesundheitsministerium geförderten Forschungsprojekts entwickelt worden sind.

Am VERBUND-Projekt, dessen Bezeichnung als Kürzel für den Programmnamen „VERBreitung UND kooperative Umsetzung kommunaler Bewegungsförderung“ steht, nimmt Östringen im Auftrag und mit Unterstützung des Landkreises Karlsruhe teil, der neben dem Landkreis Havelland, den Städten Erlangen, Flensburg, Herne und Trier sowie den Metropolen Berlin und Frankfurt am Main zu den beteiligten Modellregionen zählt.

Während sich Östringen den vielfältigen Themen rund um die Unterstützung einer gesünderen Lebensweise bereits seit mehr als 30 Jahren mit der auf kommunaler Ebene begründeten Arbeitsgemeinschaft Gesundheitsförderung (AGfÖ) zuwendet und im Rahmen des dortigen umfassenden Kursprogramms vor allem Seniorinnen und Senioren entsprechende Anleitung und praktische Hilfestellungen gibt, ist es die erklärte Zielsetzung der neuen Initiative, nun explizit auch den jüngeren Menschen einen besonderen gesundheitsförderlichen Impuls zu vermitteln. Dabei stehen vor allem „bewegungsferne“ Jungen und Mädchen in schwierigen Lebenslagen im Fokus. Viele dieser Kids empfinden explizites Sporttreiben oftmals als Überforderung und so will man mit dem neuen Programm den „Spaß an mehr Bewegung“ unter anderem auch in eher spielerischer Form oder mit besonderen Angeboten wie beispielsweise HipHop, Breakdance oder Geocaching wecken. Bei der Umsetzung des VERBUND-Konzepts sollen die vor Ort vorhandenen Vereine und Einrichtungen ebenso wie die Schulen im Stadtgebiet maßgeblich eingebunden werden und über ihre aktive Beteiligung auch einen Mehrwert für die eigene Organisation erhalten.    

Um das Konzept mit Leben zu füllen und konkrete neue Ansätze der Bewegungsförderung zu entwickeln, läuft derzeit in Östringen noch bis zum 9. September eine Stellenausschreibung der Stadt zur Beschäftigung sogenannter Bewegungslotsinnen oder Bewegungslotsen auf Minijob-Basis, die aus dem von den gesetzlichen Krankenkassen finanzierten Budget des bundesweiten VERBUND-Programms gefördert wird.

Die Bewegungslotsen stehen während des auf eine Dauer von vier Jahren angelegten Projekts im Zentrum des Netzwerks aller beteiligten Einrichtungen, angefangen von der Stadtverwaltung über die mitwirkenden Vereine und Einrichtungen aus allen vier Ortsteilen bis hin zu den Übungsleitungen für die verschiedenen Angebote. Nach Erfassung des Bestands und des Bedarfs an bewegungsförderlichen Aktivitäten geht es für die Bewegungslotsen in der nachfolgenden Phase um die Entwicklung, Ausgestaltung und Koordination konkreter zusätzlicher Bewegungsangebote, die gleichermaßen zielgruppengerecht und zugleich niedrigschwellig ausgelegt sein sollen. Positiv „in Bewegung bringen“ will man das Ganze unter anderem beispielsweise in Form von Mitmachangeboten im öffentlichen Raum, durch Projekte an den Schulen oder in Gestalt von besonderen Vereinsangeboten, mit denen gegebenenfalls auch junge Menschen angesprochen werden können, die der jeweiligen Organisation nicht zwangsläufig als Mitglied angehören müssen.

Bei der nächsten öffentlichen Sitzung des Östringer Gemeinderats am 17. September wird Monika Grillenberger, beim Gesundheitsamt Karlsruhe projektverantwortlich für die Umsetzung des VERBUND-Konzepts im Landkreis und in Östringen, den Bürgervertretern Rede und Antwort zu den Einzelheiten des Projekts stehen.

br.