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Genügend Sonnenstrom für mehr als 3.300 Zweipersonenhaushalteicon.crdate31.05.2024
Photovoltaikanlage auf der früheren Erddeponie Hohe Birken geplant
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Photovoltaikanlage auf der früheren Erddeponie Hohe Birken geplant
Photovoltaikanlage auf der früheren Erddeponie Hohe Birken geplant
Der Östringer Gemeinderat billigte jetzt unlängst einstimmig den Abschluss eines Vertrags der Stadt mit der Firma Wircon GmbH zur pachtweisen Überlassung des Geländes der ehemaligen kommunalen Erddeponie im Gewann „Hohe Birken“ südlich der Kernstadt. Auf dem rund 6,1 Hektar großen Terrain will das Mannheimer Unternehmen, das seit kurzem als Starvert Energy GmbH firmiert, knapp 10.700 Photovoltaikmodule instalieren, die Sonnenenergie in Elektrizität umwandeln. Vorangehend hatte das Stadtparlament schon bei seiner Sitzung im Februar die dementsprechende Fortschreibung des Regionalplankapitels „Erneuerbare Energie“ mit Ausweisung eines Vorbehaltsgebiets für regionalbedeutsame Freiflächen-Photovoltaik gutgeheißen.
Nach den Angaben von Starvert-Prokurist und Projektentwicklungsleiter Steffen Steinel bei der Sitzung des Gemeinderats wird die in Östringen geplante Flächen-Photovoltaikanlage eine Modulgesamtleistung von 5.984 Kilowattpeak erreichen, was dem jährlichen Strombedarf von rund 3.360 Zweipersonenhaushalten entspricht.
Wie Unternehmensrepräsentant Steinel erklärte, wird die Starvert Energy GmbH im Zuge der Vorbereitungen für die Errichtung des neuen Solarparks zunächst im unmittelbaren Kontakt mit der Aufsichtsbehörde beim Karlsruher Landratsamt letzte Einzelheiten zur Fertigstellung des förmlichen Abschlussplans für die frühere kommunale Erddeponie klären.
Die Firma Starvert Energy GmbH übernimmt sämtliche Kosten für die Entwicklung und den Bau des projektierten Solarparks, dessen Investitionskosten auf rund 4,5 Millionen Euro veranschlagt sind, und stellt diesen sozusagen "schlüsselfertig" her. Das Unternehmen trägt außerdem das Risiko für den Fall, dass das Vorhaben auf der Fläche der alten Erddeponie wider Erwarten nicht genehmigungsfähig sein sollte oder beispielsweise Umstände hinzutreten, die seine Unwirtschaftlichkeit zur Folge haben.
Bürgermeister Felix Geider stellte nun bei der Ratsdebatte heraus, dass die Stadt ab Baubeginn für die neue Flächen-Photovoltaikanlage eine garantierte jährliche Pacht von 2.000 Euro je Hektar erhält. Ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme des kleinen Sonnenkraftwerks erhöht sich bei entsprechender Ertragslage der Pachtzins um ein umsatzabhängiges Erlösentgelt. Auf diese Weise kann die Kommune über die Nutzungsdauer der Anlage hinweg mit jährlichen Pachteinnahmen in einer Größenordnung von bis zu 30.000 Euro rechnen.
Mit der Inbetriebnahme der projektierten Flächen-Photovoltaikanlage kann Östringen außerdem weitere Einnahmen aus der nach Maßgabe des Erneuerbare-Energien-Gesetzes fällig werdenden Kommunalabgabe in Höhe von voraussichtlich jährlich rund 13.000 Euro sowie aus der Gewerbesteuer einstreichen.
Falls sich die Stadt darüber hinaus wie angeboten für eine eigene Beteiligung an dem Projekt entscheidet, würden dadurch nochmals zusätzliche Erlöse generiert. Die verschiedenen Varianten für eine Teilhaberschaft der Stadt, die vorab durch die Rechtsaufsichtsbehörde beim Landratsamt geprüft und gegebenenfalls genehmigt werden müsste, oder auch Dritter sollen rechtzeitig vor der Fertigstellung der Anlage noch in ihren Einzelheiten im Gemeinderat erörtert werden. Die Firma Starvert Energy GmbH hat jedenfalls die Bereitschaft erklärt, bis zu 49 Prozent der Geschäftsanteile für solche Beteiligungen zur Verfügung zu stellen. Die Möglichkeit zum Erwerb dieser Anteile kann der Stadt vorbehalten bleiben oder auch weiteren Akteuren wie einer Bürgerenergiegenossenschaft eröffnet werden - bei letzterer Variante hätten beispielsweise auch interessierte Einwohnerinnen und Einwohner eine Option, um an der Anlage zu partizipieren.
Wie bei der zurückliegenden Aussprache zu dem Projekt im Gemeinderat außerdem erörtert wurde, wird im Pachtkontrakt der Stadt mit der Firma Starvert Energy GmbH nun auch eine Verpflichtung des Unternehmens zum Rückbau der Anlage nach Ende von deren Nutzungsdauer enthalten sein.
Im Zuge der Umsetzung des Projekts der Starvert Energy GmbH soll schließlich auch die Biodiversität auf dem Terrain verbessert werden. So ist unter anderem vorgesehen, die Modulreihen in Abständen zueinander aufzustellen, die eine extensive Grünlandwirtschaft ermöglichen. Geplant sind außerdem Blüh- und Saumstreifen für Wildbienen, Insekten und Vögel sowie die Etablierung von sogenannten "Insektenhotels". Darüber hinaus entstehen mit der neuen Nutzung des Geländes störungsarme Brutplätze für bodenbrütende Vogelarten und auch Rückzugsmöglichkeiten für Amphibien und grundsätzlich in Betracht gezogen werden kann darüber hinaus auch eine Beweidung der Fläche durch Schafe.
br.