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Städtefreundschaft nachhaltig erneuerticon.crdate27.05.2024
Gemeinderäte von Thiviers und ATECI-Vertreter zu Besuch in Östringen
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Gemeinderäte von Thiviers und ATECI-Vertreter zu Besuch in Östringen
Gemeinderäte von Thiviers und ATECI-Vertreter zu Besuch in Östringen
Die regelmäßigen direkten Begegnungen über die Staatsgrenzen hinweg ermöglichen, damit sich die Menschen im unmittelbaren persönlichen Kontakt ein unverfälschtes Bild von der Lebenswirklichkeit des Gesprächspartners machen und schließlich über die Fortführung der kommunalen Freundschaft den Gedanken der europäischen Völkerverständigung nachhaltig weiter stärken können – das sind auch Jahrzehnte nach den ersten Verbindungen auf schulischer Ebene die maßgeblichen „Triebfedern“ der Städtepartnerschaft zwischen dem nordbadischen Östringen und Thiviers im Périgord vert im Nordosten des französischen Départements Dordogne.
Offiziell besiegelt wurden die kommunalen Kontakte, die schon gut 15 Jahre zuvor durch den regelmäßigen Schüleraustausch zwischen dem Leibniz-Gymnasium und dem Collège Léonçe Bourliaguet initialisiert worden waren, 1989 durch entsprechende Beschlüsse der beiden Gemeindevertretungen. Das 35-jährige Jubiläum der kommunalen Verbindung stand denn auch Anfang Mai beim zurückliegenden Besuch von Mandatsträgern des Gemeinderats von Thiviers sowie von Mitgliedern der dortigen Partnerschaftsorganisation ATECI in Östringen naturgemäß besonders im Blick.
Für die Visite der von den beiden Bürgermeisterstellvertretern Jean-François Bost und Michelle Guichard angeführten Delegation, der auch das frühere Gemeindeoberhaupt Michel Jaccou angehörte, hatte man sich im Östringer Rathaus einiges einfallen lassen. So wurden den französischen Gästen beim Odenheimer Maifest die hier in der Region fest verwurzelte Tradition des Aufstellens eines Maibaums nähergebracht, bei der Östringer MAI-night zeigten sich die Partnerschaftsfreunde aus Thiviers sehr angetan vom vielfältigen Angebot des Open-Air-Events des Gewerbevereins und bleibende Eindrücke von der Region konnten die Besucher außerdem bei Kurzausflügen nach Heidelberg sowie nach Bad Wildbad sammeln.
Im Rahmen einer kleinen Stadtrundfahrt wurden den Besuchern aus Südwestfrankreich, die während der Dauer ihres Aufenthalts privat bei Mitgliedern des Östringer Gemeinderats wohnten, darüber hinaus auch aktuelle Infrastruktur- und Bauprojekte in Östringen vorgestellt.
So gab es beispielsweise bei einer Führung im neuen Heizwerk am Bildungszentrum umfassende Hinweise aus erster Hand über den Aufbau einer kommunalen Nahwärmeversorgung in der Kernstadt oder beim Rundgang über das Terrain der Kläranlage Informationen über die schon begonnene Neuausrichtung der Abwasserbeseitigung im Zuge des Beitritts von Östringen zum benachbarten Abwasserzweckverband Kraichbachniederung. Mit großem Interesse verfolgten die Gemeindevertreter aus Thiviers auch die Erläuterungen über den geplanten Bau einer zweiten Hauptleitung des Zweckverbands Wasserversorgung Hohberg vom Basispumpwerk in Kronau zu den im Verbandsgebiet verteilten Hochbehältern und sichtlich beeindruckt zeigten sich die französischen Gäste auch vom Qualitätsstandard des im historischen Odenheimer Sternen-Gebäudeensemble entstandenen Kindergarten Maria Stern.
Beim offiziellen Partnerschaftsabend, bei dem die Delegation aus Thiviers wertvolle Gastpräsente überreichte, verwies Bürgermeistere Felix Geider darauf, dass die Kontakte mit der Schwesterstadt in der Dordogne seit jeher in besonderer Weise auch durch ehrenamtliches Engagement geprägt worden seien, so beispielsweise durch die lobenswerten Aktivitäten der beiden Fotoclubs, die bis in die jüngste Vergangenheit immer wieder auch Bilderausstellungen in der Partnergemeinde organisiert haben. Diesbezüglich will man nun sowohl in Thiviers wie in Östringen unter anderem vertieft sondieren, ob auch bei anderen Vereinen eine direkte Verbindung in die jeweilige Partnerstadt erneuert oder sogar erstmals auf den Weg gebracht werden kann.
Bei seiner Ansprache im Rahmen des Freundschaftsabends warb der Östringer Rathauschef für die Einsicht, dass die europäischen Städtepartnerschaften auch heutzutage in einer Ära offener Staatsgrenzen gleichwohl noch immer einen besonders hohen Stellenwert in Bezug auf die europäische Völkerverständigung haben.
„Neue Einsichten, neue Perspektiven, mehr Verständnis für den anderen und am Ende auch den Frieden in unserer gemeinsamen europäischen Heimat können wir nur im direkten und persönlichen Miteinander gewinnen“, hob Geider hervor und wusste sich nicht nur in dieser Einschätzung einig mit seiner Amtskollegin Isabelle Hyvoz aus Thiviers, die terminbedingt die Reise in den Kraichgau nicht hatte mit antreten können, sich aber beim Jubiläumsabend per Video-Telefonat selbst mit herzlichen Grüßen nach Östringen zu Wort meldete.
Mit einem Eintrag im Goldenen Buch der Stadt Östringen besiegelten Gäste und Gastgeber schließlich auf Einladung von Bürgermeister Geider die feste Absicht, die wechselseitigen Kontakte zwischen den beiden Partnerstädten in den kommenden Jahren nach Möglichkeit auf allen Ebenen weiter voranzubringen und auszubauen. br.