Hauptbereich
Zweite Hauptleitung gewährleistet umfassende Versorgungssicherheit
Zentrales Investitionsvorhaben der Hohbergguppe in den nächsten Jahren
Seit mittlerweile mehr als sechs Jahrzehnten stellt der Zweckverband Gruppenwasserversorgung Hohberg, eine 1960 von den Gemeinden Östringen, Kronau, Eichtersheim, Michelfeld und Eschelbach gegründete kommunale Interessengemeinschaft, der bald auch Bad Mingolsheim, Bad Langenbrücken und Tairnbach beitraten, in seinem Einzugsgebiet eine störungs- und unterbrechungsfreie Versorgung der Bevölkerung sowie der ansässigen Betriebe mit Trinkwasser einwandfreier Qualität sicher. Zuletzt lieferte der Zweckverband an die angeschlossenen Kommunen und Ortschaften, in denen insgesamt etwa 41.000 Menschen leben, pro Jahr rund 2,38 Millionen Kubikmeter Trinkwasser.
Für die Modernisierung und Ertüchtigung ihrer umfangreichen baulichen Infrastruktur, angefangen vom Basispumpwerk mit den Förderbrunnen in Kronau über ein rund 27 Kilometer langes Verteilungsnetz im Einzugsgebiet bis hin zu den inzwischen vier Hochbehältern auf den Gemarkungen Langenbrücken, Eichtersheim, Odenheim und Eichelberg, hat die Hohberg-Gruppe, die ihren Sitz in Östringen hat, ein umfassendes Konzept entwickelt.
Während in der zurückliegenden Dekade bereits beträchtliche Mittel der Hohberggruppe unter anderem in neue Tiefbrunnen, in die Modernisierung der Prozessleitsysteme und der Pumpentechnik sowie in die Sanierung der Wasserspeicher investiert wurden, steht nun in den nächsten Jahren als weiteres kostenträchtiges Projekt der Bau einer zweiten Hauptleitung vom Basispumpwerk zu den beiden großen, bei Bad Langenbrücken beziehungsweise zwischen Östringen und Angelbachtal gelegenen verbandseigenen Hochbehältern an.
Mit den Planungsleistungen für das Bauvorhaben hat die Verbandsversammlung das Ingenieurbüro Baurconsult mit Hauptsitz im unterfränkischen Haßfurt betraut, das nun unlängst den Östringer Gemeinderat über den Stand der vorbereitenden Arbeiten informierte.
Wie Diplomingenieur Tobias Decoster von der Firma Baurconsult bei der Sitzung des Östringer Stadtparlaments informierte, führt die zweite Hauptleitung der Hohberggruppe in ihrem ersten, rund 7,34 Kilometer langen Teilabschnitt vom Basispumpwerk bei Kronau zum Hochbehälter I bei Bad Langenbrücken und von dort aus über eine Distanz von nochmals 6,74 Kilometern weiter bis zum Hochbehälter II auf dem für den Zweckverband namensgebenden Hohberg zwischen Östringen und Eichtersheim.
Auf Östringer Gemarkung wird die Trasse der neuen Röhre im Westen vom Hochbehälter I her kommend zunächst parallel zur Kreisstraße 3586 verlaufen, wendet sich dann entlang des Geländeeinschnitts des Talsbachs nach Osten, kreuzt am Hochpunkt südlich von Östringen unweit des sogenannten Roten Kreuzes die Boppentaler Gasse sowie nachfolgend die Landesstraße 635 und führt anschließend an der Siedlung Eichtersheimer Bruch vorbei zum Hochbehälter II. Bei der Festlegung des konkreten Routenverlaufs berücksichtigen die Planer zu gegebener Zeit unter anderem diverse forst-, natur- und gewässerschutzrechtliche Aspekte und stimmen das Konzept diesbezüglich auch verbindlich mit den übergeordneten Fachbehörden ab.
Während die Vermessungsarbeiten zwischenzeitlich weitestgehend abgeschlossen wurden, folgen bis zur Jahresmitte 2024 die notwendigen Baugrunduntersuchungen, so dass anschließend voraussichtlich bis September die Anträge auf Genehmigung und Förderung des Vorhabens gestellt werden können.
Wie Projektplaner Decoster nun weiter ausführte, kann mit Fertigstellung der zweiten Hauptleitung des Zweckverbands auch ein Ringschluss mit der schon vorhandenen Versorgungsröhre realisiert werden, so dass selbst im Falle von Beschädigungen und nachfolgend erforderlichen Reparaturen an einem Leitungsstrang die volle Versorgungskapazität in aller Regel durchgängig erhalten bleibt.
„Nach mehr als sechzig Jahren ist es an der Zeit, dass der Zweckverband mit dieser Baumaßnahme anforderungsgerecht in die Gewährleistung der Versorgungssicherheit investiert“, begründete Bürgermeister Felix Geider, der in Personalunion auch Vorsitzender des Zweckverbands Gruppenwasserversorgung Hohberg ist, vor dem Östringer Gemeinderat die Notwendigkeit des Projekts.
Die Kosten des Vorhabens werden sich nach ersten überschlägigen Schätzungen auf rund 18,5 Millionen Euro belaufen. Die Finanzierung erfolgt über staatliche Zuschüsse sowie Umlagen der dem Verband angeschlossenen Städte und Gemeinden, die wiederum damit zusammenhängend absehbar ihre Kalkulationen für die Festlegung der kommunalen Verbrauchsgebühren für Trinkwasser überarbeiten und aktualisieren werden.
br.