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Leicht rückläufige Fallzahlen, aber deutlich zeitaufwendigere Beratungen
Gemeinderat bewilligte Ausbau der Schulsozialarbeit
Der Östringer Gemeinderat hat bei seiner jüngsten Sitzung die Aufstockung der Stellendeputate mehrerer an städtischen Bildungseinrichtungen beschäftigter Schulsozialarbeiterinnen einmütig gutgeheißen.
„Gelingende Schulsozialarbeit ist mittlerweile längst ein Qualitätsmerkmal für eine Schule“, hob Bürgermeister Felix Geider bei der Aussprache im Stadtparlament hervor. Zuvor hatten die Fachkräfte des Caritasverbands Bruchsal, der im Wege einer Kooperation mit der Kommune seit Jahren für die Schulsozialarbeit in Östringen verantwortlich zeichnet, über die Schwerpunkte ihrer Tätigkeit insbesondere während der Corona-Pandemie sowie seit der stufenweisen Rückkehr in den üblichen Unterrichtsmodus berichtet.
Anhand der Statistiken über die Zahl der betreuten Schülerinnen und Schüler, über die Anzahl der geführten Gespräche sowie auch über die vielfältigen Gründe für eine solche persönliche Beratung wurde deutlich, dass die Bedeutung der Schulsozialarbeit an der „Nahtstelle“ zwischen Schule und Jugendhilfe in den letzten Jahren nochmals deutlich zugenommen hat.
Zwar sind in Östringen die reinen Fallzahlen im Vergleich zur Hochphase der Pandemie mit weitgehenden Kontaktbeschränkungen und auch vorübergehenden Schulschließungen inzwischen wieder leicht gesunken. Zugleich wusste das Caritas-Fachteam für Schulsozialarbeit nun aber zu berichten, dass die Beratungen mittlerweile deutlich komplexer sind und folglich auch mehr Zeit in Anspruch nehmen. Vielfach sind es Schul- oder Ausbildungsprobleme, die zur Sprache kommen, häufig auch Konflikte mit anderen Schülern und mitunter gehören zum persönlichen Hintergrund der jungen Klienten zudem familiäre Problemlagen oder psychische Auffälligkeiten. Je nach Lage des Einzelfalls suchen die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter im Rahmen ihrer Tätigkeit auch den übergreifenden Austausch mit anderen Fachdiensten wie dem Jugendamt oder der Psychologischen Beratungsstelle.
Christian Krämer, der als Schulsozialarbeiter an der Thomas-Morus-Realschule sowie am Leibniz-Gymnasium im Einsatz ist, identifizierte jetzt bei der Berichterstattung im Gemeinderat neben der Einzelfallhilfe die soziale Gruppen- und Projektarbeit sowie offene Angebote, mit denen Kommunikation und Zusammenhalt gestärkt werden, als wichtigste Elemente der Schulsozialarbeit vor Ort.
Nachdem das Sonder-Zuschussprogramm „Aufholen nach Corona“, mit dem das Land Baden-Württemberg den „Neustart“ der Schulsozialarbeit nach der Pandemie finanziell verstärkt förderte, mit Ende des Schuljahres 2022/2023 ausläuft, billigte der Gemeinderat nun mit einstimmigem Beschluss, die Deputate von Krämers Kolleginnen Pamela Dietz (Leibniz-Gymnasium), Heike Laier (Carl-Dänzer-Schule) und Eva Weis (Silcherschule) stundenweise aufzustocken. Sprecher aller im Rat vertretenen Fraktionen und Gruppen hatten zuvor ihre besondere Wertschätzung und Anerkennung für die Arbeit des Caritas-Fachteams an den Östringer Schulen zum Ausdruck gebracht.
br.