Hauptbereich
Quartier mit autarker Energieversorgungicon.crdate03.05.2023
Östringen geht beim Baugebiet Dinkelberg IV innovative neue Wege
icon.crdate03.05.2023
Östringen geht beim Baugebiet Dinkelberg IV innovative neue Wege
Östringen geht beim Baugebiet Dinkelberg IV innovative neue Wege
Bei der künftigen Östringer Neubauzone Dinkelberg IV am westlichen Stadtrand, mit deren Erschließung voraussichtlich Anfang nächsten Jahres begonnen werden kann, steht für die Stadt eine unabhängige, nachhaltige und dabei zugleich wirtschaftliche Energieversorgung in einem besonderen Fokus. In einer Kooperation mit dem Geschäftsbereich Nachhaltige Quartiere der EnBW Energie Baden-Württemberg AG wurde die Stadt diesbezüglich umfassend beraten und gemeinsam konnte ein modernes Energiekonzept entwickelt werden.
Im neuen Wohnviertel Dinkelberg IV in Östringen werden bis zum Jahr 2030 etwa 790 Menschen ein neues Zuhause finden. Auf einer 2,65 Hektar großen Teilfläche des insgesamt knapp 11 Hektar messenden Neubaugebiets entsteht dabei ab 2024 ein modernes Quartier mit innovativem Energiekonzept. 400 Menschen, also etwa die Hälfte aller zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner des Wohngebiets Dinkelberg IV, werden davon unmittelbar profitieren.
Nachdem sich der Gemeinderat schon im vorigen Oktober mit klarer Mehrheit für das Projekt ausgesprochen hatte, wurden die Umsetzungsverträge nun Ende April von der Stadt und EnBW Nachhaltige Quartiere unterzeichnet. Das für Dinkelberg IV erarbeitete Konzept bezieht sich auf rund 15 Mehrfamilienhäuser inklusive eines Angebots für seniorengerechtes Wohnen für etwa 50 Menschen.
EnBW Nachhaltige Quartiere hat die Stadt auch bei der Beantragung von Zuschussmitteln für das Vorhaben unterstützt. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist von dem Projekt überzeugt und unterstützt es mit dem Programm „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze“.
„EnBW Nachhaltige Quartiere hat uns bei dem ganzen Vorhaben begleitet und ein ebenso überzeugendes wie innovatives Konzept vorgelegt. Die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert und war immer auf Augenhöhe. Gemeinsam schaffen wir im Dinkelberg IV die Voraussetzungen für modernes und zukunftssicheres Wohnen im Quartier – umweltfreundlich, energiesicher und bezahlbar“ - mit diesen Worten zog jetzt Bürgermeister Felix Geider anlässlich der Unterzeichnung des Vertrags mit dem Energieversorger ein positives Fazit zur bisherigen Zusammenarbeit bei dem Projekt.
Das Energiekonzept von EnBW Nachhaltige Quartiere sieht eine nachhaltige und kostengünstige Energieversorgung mit Strom, Wärme und Kälte vor. Für die Wärme- und Kälteversorgung werden 50 Erdsonden in rund 100 Meter Tiefe verbaut. Kombiniert mit zentral installierten Luft-Wasser-Wärmepumpen sorgen die Erdsonden dafür, dass das Quartier bei der Wärmeenergie nahezu autark ist. Über 50 Prozent des Wärmebedarfs am Dinkelberg decken die Erdsonden und Wärmepumpen ab. Den Großteil der für den Betrieb der Wärmepumpen erforderlichen elektrischen Energie steuern die 1.350 auf allen Dächern des Viertels verbauten Photovoltaikmodule bei.
Ein besonderer Vorteil für die künftigen Bewohnerinnen und Einwohner des Quartiers ist das bewährte Mieterstrommodell von EnBW Nachhaltige Quartiere, mit dem sichergestellt wird, dass der erzeugte Strom auch lokal verbraucht wird. Erst wenn vor Ort kein Strom benötigt wird, speist das Quartier die überschüssige Energie in das allgemeine Netz ein.
„Mit unserem Energiekonzept und dem Mieterstrommodell profitieren die Menschen im Quartier Dinkelberg IV für Jahrzehnte von nachhaltiger Energie zu stabilen und günstigen Preisen“, betonte nun diesbezüglich EnBW-Projektingenieur Jan Rummel. „Die Bewohnerinnen und Bewohner sind damit weitgehend unabhängig von externer Energieversorgung und können Preisschwankungen auf dem Energiemarkt gelassen entgegensehen.“
Das Konzept von EnBW Nachhaltige Quartiere ermöglicht eine passive und aktive Kühlung der Gebäude sowie eine saisonale Speicherung der Energie: Solange der Boden jahreszeitenbedingt kalt genug ist, erfolgt die Kühlung passiv mit Hilfe von Erdsonden. Im Sommer dagegen transportieren die reversiblen Wärmepumpen die Wärmeenergie aktiv ab.
Gespeichert wird die Wärmeenergie in den Erdsondenfeldern. Das zahlt sich für die Umwelt aus - statt 287 Tonnen Kohlendioxid wie bei vergleichbaren Quartieren wird der Dinkelberg lediglich 27 Tonnen CO2 emittieren – also weniger als ein Zehntel. Konkret spart das Quartier damit pro Jahr 260 Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases ein.
br.