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Östringen trauert um Ehrenbürgerin Anneliese Tinklicon.crdate13.02.2023
Jahrzehntelanges verdienstvolles Engagement für soziale Anliegen
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Jahrzehntelanges verdienstvolles Engagement für soziale Anliegen
Jahrzehntelanges verdienstvolles Engagement für soziale Anliegen
Die Östringer Ehrenbürgerin Anneliese Tinkl ist am Montag, den 13. Februar, im Alter von 83 Jahren gestorben. Die Nachricht von ihrem Ableben löste im Rathaus der Kraichgaustadt und auch in der Bevölkerung große Bestürzung und Trauer aus. „Wir haben eine große Persönlichkeit verloren, der wir zu bleibendem Dank verpflichtet sind", sagte Bürgermeister Felix Geider in einer ersten Reaktion.
Von 1980 bis 2009 hatte Anneliese Tinkl als Mitglied der CDU-Fraktion 29 Jahre lang ununterbrochen Sitz und Stimme im Östringer Gemeinderat. Bei insgesamt sechs Urnengängen in dieser Zeit erzielte sie jeweils sehr respektable Stimmenzahlen – bei Weitem nicht der einzige Beleg für die große Anerkennung und Wertschätzung, die ihr von der Einwohnerschaft entgegengebracht wurden.
In vielfältigsten Funktionen und Wirkungskreisen setzte sich die Verstorbene zeitlebens für behinderte, sozial schwächer gestellte oder auf andere Weise benachteiligte Mitmenschen ein. So trieb sie über Jahrzehnte mit großer Tatkraft und beispielhaftem persönlichen Einsatz die Hilfsprojekte der von ihr begründeten Wohltätigkeitsorganisation „Helfende Hände“ voran, die vom Land Baden-Württemberg schon in den 1980-er Jahren als vorbildliche kommunale Bürgeraktion ausgezeichnet worden war. Ein besonderes Augenmerk von Anneliese Tinkl galt in diesem Zusammenhang stets den Belangen der Lebenshilfe Bruchsal, die für ihre Arbeit mit behinderten Menschen eine Reihe namhafter Spenden der „Helfenden Hände“ entgegennehmen konnte. Ungeachtet ihrer sich zunehmend verschlechternden gesundheitlichen Befindens organisierte Anneliese Tinkl im vorigen Advent außerdem ein letztes Mal die schon vor Jahrzehnten gestartete „Dambedei-Aktion“ der „Helfenden Hände“, bei der die Mitarbeitenden der Lebenhilfe-Werkstätten alljährlich mit einer kleinen persönlichen Aufmerksamkeit überrascht wurden.
Unter der Führung von Anneliese Tinkl unterstützten die „Helfenden Hände“ in der Vergangenheit ferner mit vielfältigen Benefizaktionen besondere Projekte wie beispielsweise die Sanierung der Waldkapelle an der Kreisstraße nach Mühlhausen oder brachten immer wieder auch Hilfspakete für bedürftige Familien auf den Weg in die walische Partnerstadt Abergavenny.
Auf die nachhaltige Unterstützung von Anneliese Tinkl konnte auch die örtliche Feuerwehr stets zählen, ebenso war die Verstorbene seit jeher eine treibende Kraft bei der Durchführung des beliebten städtischen Altennachmittags in der Faschingszeit. Stets pünktlich im Frühjahr kümmerte sich Anneliese Tinkl darüber hinaus über viele Jahre um den passenden österlichen Schmuck des Stadtbrunnens auf dem Kirchbergplatz, an dessen farbenfrohem Erscheinungsbild sich die Passanten jeweils über Wochen erfreuen konnten.
Im Sinne einer Anerkennung ihres langjährigen wohltätigen Wirkens sowie ihres beispielhaften sozialen und kommunalpolitischen Engagements wurde Anneliese Tinkl im Jahr 2005 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 2011 wurde ihr zudem auf Grundlage eines Beschlusses des Gemeinderats die Ehrenbürgerwürde der Stadt Östringen verliehen und 2016 erhielt sie für ihr Lebenswerk den Deutschen Bürgerpreis.
Die Beisetzung der Verstorbenen findet am Donnerstag, den 16. Februar, 13 Uhr, auf dem Friedhof Östringen statt.
br.