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Ein Blackout ist nicht zu befürchtenicon.crdate30.01.2023
Netze BW investiert kontinuierlich in die Sicherheit der Stromversorgung
icon.crdate30.01.2023
Netze BW investiert kontinuierlich in die Sicherheit der Stromversorgung
Netze BW investiert kontinuierlich in die Sicherheit der Stromversorgung
Bei seiner zurückliegenden Sitzung erhielt der Östringer Gemeinderat einen umfassenden Bericht zur aktuellen Situation bei der Stromversorgung der Kommune. Mit seinen Informationen und Daten zum Zustand sowie zur Leistungsfähigkeit des regionalen und lokalen Stromnetzes verband Regionalmanager Willi Parstorfer vom Netzbetreiber Netze BW die Einschätzung, dass eine gravierende Mangellage bei der Elektrizitätsversorgung, womöglich bis hin zu einem sogenannten Blackout, aktuell als sehr unwahrscheinlich angesehen werden kann.
Wie Parstorfer berichtete, wurden von den privaten und gewerblichen Abnehmern in den vier Östringer Stadtteilen im Jahr 2021 insgesamt 49,64 Gigawattstunden elektrische Energie verbraucht. Zugleich wurden lokal 7,68 Gigawattstunden Energie in das Netz eingespeist, der weitaus größte Anteil entfällt mit 7,51 Gigawattstunden auf „Sonnenstrom“ aus Photovoltaikanlagen. Nach den Angaben des Regionalmanagers der NetzeBW liegt Östringen mit einem Anteil von 15,48 Prozent direkt vor Ort in den Stromverbund eingespeister Energie etwas über dem Durchschnitt vergleichbarer anderer Kommunen in der Region.
Ende 2021 waren beim Netzbetreiber im Östringer Stadtgebiet 572 Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von 10,49 Megawatt registriert, allein seit Anfang 2020 hatte es insgesamt 90 Neuanmeldungen gegeben. Auch die Anzahl an Wärmepumpen ist zuletzt stark angestiegen, Ende 2021 waren es in Östringen, Odenheim, Tiefenbach und Eichelberg insgesamt 245 Aggregate.
2021 entfielen allein 48 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in der Stadt auf Industrie und Gewerbe, dazu 36,6 Prozent auf die privaten Haushalte sowie rund 10 Prozent auf Elektrowärme. In der Zeitspanne von 2014 und 2021 ist der Stromverbrauch in Östringen um 7,4 Prozent angestiegen.
Wie Regionalmanager Parstorfer weiter darlegte, hat das von der Netze BW betreute Stromnetz in Östringen eine Gesamtlänge von 274,9 Kilometern, davon 89,7 Kilometer im Segment der sogenannten Mittelspannung mit mehr als 1.000 Volt sowie 185,2 Kilometer im Segment Niederspannung. 84,2 Prozent der Mittelspannungsleitungen und 81,4 Prozent der Niederspannungsverbindungen sind inzwischen verkabelt, der Anteil an Freileitungen geht weiter stetig zurück. Im Jahr 2021 betreute die Netze BW in Östringen 4.327 Hausanschlüsse und 82 Ortsnetzstationen.
Zur Versorgungssicherheit im Östringer Ortsnetz gab Regionalmanager Parstorfer Auskunft, dass die Ausfallzeit über alle Netzkunden hinweg im vorigen Jahr bei durchschnittlich 6,6 Minuten gelegen habe, im Jahresdurchschnitt von 2018 bis 2022 bei 16,8 Minuten. Eine größere Anzahl von Kunden, die für eine gewisse Zeit ohne Strom waren, gab es beispielsweise 2019, nachdem ein Trafokabel angebohrt worden war, sowie bei einzelnen Kabeldefekten an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet. 2021 setzte ein während des Sturms „Ignatz“ umstürzender Baum eine Freileitung bei Eichelberg außer Gefecht und zu Störungen in der Stromversorgung kann es gelegentlich auch im Zusammenhang mit Tiefbauarbeiten kommen, wenn Erdkabel beschädigt werden.
Im Zeitraum von 2017 bis 2021 gab die Netze BW für den Ausbau und die Verbesserung des Stromnetzes in Östringen, inklusive der Gewährleistung der Versorgungssicherheit, gut 14 Millionen Euro aus.
Allein bei der Erdverkabelung von Überlandleitungen mit einer Spannung von 20 Kilovolt zwischen Östringen und Angelbachtal investierte das Unternehmen rund 2 Millionen Euro. Für den Ausbau des Stromnetzes im geplanten Neubaugebiet Dinkelberg IV sind 850.000 Euro veranschlagt und sehr kostenträchtig ist die aktuell bereits schon laufende Erneuerung des Umspann- und Schaltwerks in der unmittelbaren Nachbarschaft des Östringer Industriegebiets. Mit Aufwendungen von insgesamt 8 Millionen Euro umfasst dieses Vorhaben, das bis Mitte 2025 abgeschlossen werden soll, unter anderem die Installation eines dritten Transformators mit einer Leistung von 40 Megavoltampere, die Realisierung einer modernen 20-Kilovolt-Schaltanlage in einem neuen Betriebsgebäude, die Erdverkbelung von Freileitungstrassen sowie den Rückbau nicht mehr benötigter Betriebsanlagen.
Eine für die Versorgungssicherheit bdeutungsvolle Daueraufgabe der Netze BW ist auch die am wachsenden Strombedarf und der Auslastung der jeweiligen Schaltstelle orientierte kontinuierliche Ertüchtigung der zahlreichen Ortsnetzstationen im Stadtgebiet unter Einsatz innovativer digitaler Technologie.
Wie Regionalmanager Parstorfer nun bei seiner Berichterstattung vor dem Gemeinderat, dem sogenannten NETZDialog der NetzeBW, außerdem informierte, hat das Unternehmen bei den strategischen Überlegungen zur Sicherstellung der Leistungsfähigkeit des örtlichen Stromnetzes stets auch die Entwicklung der Elektromobilität im Blick. Aktuell sind bei der Netze BW im Östringer Stadtgebiet insgesamt 165 Ladestationen für Elektrofahrzeuge registriert - Tendenz rasch steigend. br.