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Weniger Diebstähle, aber deutlich mehr Betrügereienicon.crdate01.12.2021
Polizei informierte über Entwicklung von Kriminalität und Unfallgeschehen
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Polizei informierte über Entwicklung von Kriminalität und Unfallgeschehen
Polizei informierte über Entwicklung von Kriminalität und Unfallgeschehen
In Östringen stellte jetzt Erster Polizeihauptkommissar (EHK) Gerald Gack vom Polizeirevier Bad Schönborn den Mitgliedern des Gemeinderats den Kriminalitäts- und Verkehrslagebericht zum zurückliegenden Jahr vor. Wie Gack analysierte, spiegeln die statistischen Daten der Polizei für die Kraichgaustadt zwei gegenläufige Entwicklungen für das erste unter den Vorzeichen der Corona-Pandemie stehende Berichtsjahr wider. So wurden einerseits in Östringen im vorigen Jahr lediglich 114 Diebstähle angezeigt, demgegenüber waren 2019 noch 150 dementsprechende Delikte registriert worden. Sehr deutlich zurückgegangen sind die Zahlen zuletzt auch beim Wohnungseinbruchsdiebstahl – während 2019 von der Polizei noch 16 Fälle dieser Art zu bearbeiten waren, gab es 2020 lediglich noch zwei dementsprechende Anzeigen. Erfreulich auch der Trend bei Wohnungseinbrüchen zur Tageszeit, diese Deliktsart kam nach der Statistik der Polizei im letzten Jahr in allen vier Stadtteilen überhaupt nicht vor, gegenüber insgesamt 6 Fällen in 2019. Offenkundig macht sich hier auch die seit einiger Zeit deutlich verstärkte Überwachungstätigkeit der Polizei bemerkbar.
Die Anzahl der vom Polizeirevier beziehungsweise vom Polizeiposten in Östringen insgesamt erfassten Straftaten hat 2020 gegenüber dem vorangegangenen Jahr allerdings um 48 oder 10,1 Prozent auf nunmehr 521 Fälle zugenommen. EHK Gack zeigte in diesem Kontext auf, dass die Gesamtzahl der dokumentierten Strafdelikte damit im dritten Jahr in Folge gestiegen ist. Verantwortlich für diese Entwicklung waren zuletzt, wie auch andernorts, die Zunahmen bei Vermögens- und Fälschungsdelikten, bei Betrug (von 50 auf 94), beim Warenbetrug (von 7 auf 20), beim Betrug mit rechtswidrig erlangten unbaren Zahlungsmitteln wie Scheckkarten (von 3 auf 13), aber auch bei Beleidigungen (von 18 auf 25).
Rückläufig waren hingegen im Vorjahresvergleich die Anzahl von Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen sowie im Bereich öffentlicher Straßen, Wege und Plätze.
Viel Zeit verwenden die Polizeibeamten weiterhin auf die Bekämpfung der Drogenkriminalität und diese Prioritätensetzung wirkt sich offenkundig auch auf die Statistik aus. So wurden in Östringen 2020 insgesamt 105 Rauschgiftdelikte bearbeitet, gegenüber 75 im Jahr 2019, und in 17 Fällen ging es 2020 um den illegalen Handel mit Drogen. Ein Jahr zuvor waren noch 10 dementsprechende Delikte erfasst worden.
„Unter dem Strich“, so EHK Gack in seinem Fazit vor dem Östringer Gemeinderat, ist die Häufigkeitszahl, ein statistischer Kennwert, der die Zahl der im Berichtszeitraum erfassten Straftaten bezogen auf 100.000 Einwohner angibt, für Östringen binnen eines Jahres von 3.634 auf 4.033,4 angestiegen. Im Vergleich mit den umliegenden Gemeinden im Einzugsgebiet des Polizeireviers Bad Schönborn liegt Östringen damit hinter Kronau (3.112,2), Kraichtal (3.235,5) und Ubstadt-Weiher (3.282,3) sowie etwas günstiger als Bad Schönborn (4.514,8). Im Durchschnitt ergibt sich für die Städte und Gemeinden des Landkreises Karlsruhe aktuell eine Häufigkeitszahl von 3.738,0.
Bei der Statistik zu den tatverdächtigen Personen ergibt die nähere Analyse, dass zuletzt deutlich weniger Kinder und Jugendliche im Alter bis 18 Jahren mutmaßlich in einer Verbindung mit den von der Polizei untersuchten Straftaten standen. Durchaus auffällig zugenommen, nämlich von 25 auf 39, hat 2020 hingegen die Zahl der tatverdächtigen Heranwachsenden im Alter zwischen 18 und 21 Jahren.
Außerordentlich erfreulich entwickelte sich zuletzt die Aufklärungsquote der Polizei hinsichtlich der im Bereich der Stadt Östringen insgesamt erfassten Straftaten, und zwar von zuvor 59,8 Prozent auf nunmehr 63,7 Prozent.
Die Anzahl der Verkehrsunfälle ist in Östringen 2020 deutlich zurückgegangen. Nach 278 Unfällen im Jahr 2019 mussten im darauffolgenden Jahr von der Polizei lediglich noch 93 dementsprechende Vorkommnisse aufgenommen werden. Auch gab es dabei keinerlei Anhaltspunkte für ungewöhnliche Unfallhäufungen an bestimmten Örtlichkeiten. Zumeist ereigneten sich die Unfälle auf den Durchgangsstraßen, in der Mehrzahl entlang der Östringer Hauptstraße, die als Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 292 ein besonders hohes Verkehrsaufkommen aufweist.
Bürgermeister Felix Geider dankte Revierleiter Gack abschließend für die umfassenden Informationen und verband damit im Namen des Gemeinderats seine nachdrückliche Anerkennung für die wertvolle und engagierte Arbeit der Beamtinnen und Beamten des Polizeireviers Bad Schönborn sowie des Polizeipostens in Östringen.
br.